Froome hat die Sache voll im Griff und ist offenbar auch noch selbst regelmäßig in der Lage, das Tempo zu diktieren und die
Gegner reihenweise verhungern zu lassen, wenn denn mal einer die Traute aufbringt, einen (Schein-)Angriff zu riskieren.
Selbst dem -auch von mir- hochgeschätzten Quintana fehlt in diesem Jahr entweder der Mumm oder das Selbstvertrauen,
sich vom Hinterrad Froomes nach vorne zu verabschieden.

Mit dem heutigen Sieg im Berg-Zeitfahren hat Froome nun endgültig der Konkurrenz die Rücklichter gezeigt.

Dumoulin sah bis zum letzten Starter wie der Sieger aus, doch Froome gewinnt auch das Bergzeitfahren der 18. Etappe und beweist erneut seine Überlegenheit. Respekt!
Interessant wird, wer steht neben Froome in Paris auf dem Treppchen.
Zwischen Platz 2 und 7 liegen gerade einmal 2,16/bis Platz 10 sind es nur 4,10 Minuten.

Wie am Rande der TdF bekannt wurde, ist bald auch wieder mit der Neuauflage einer Deutschland-Tour zu rechnen, die aber
erst ´mal den Charakter einer Schrumpftour aufweisen dürfte. Bester Deutscher derzeit bei der TdF ist immer noch Buchmann,
der mit fast 40 Minuten Rückstand als 21. rangiert. Die übrigen deutschen Pedaleure hinken ziemlich weit hinter her und sind
im großen Feld derer untergeschlüpft, die mehr als 2 bis 4 Stunden Rückstand auf Froome haben.

Bardet macht sich und ganz Frankreich glücklich, gewinnt und fährt auf Platz 2 der Gesamtwertung. Seit 1999 wieder einmal ein französischer Etappensieg.
Weder Quitana, noch Porte oder Aru konnten vom Froome Sturz profitieren. Mollema war heute der große Verlierer.

Zum Ende, bei rasanter Abfahrt und Sau Wetter, noch ein Etappensieg für den Basken Jon Izagirre.
Denn morgen fährt Froome völlig verdient und relaxt das GELBE spazieren. Die Sieg Ausbeute der Deutschen war, gegenüber der vergangenen Tour, sehr bescheiden.
Für Kittel, Greipel oder Degenkolb gilt, die Prestige Etappe in Paris zu gewinnen.

In der ARD sind bereits Stimmen vernehmbar, die sich für einen (erneuten) Rückzug von der TdF aussprechen. Als Begründung
wird das -aus Sicht der ARD- mäßige Zuschauerinteresse ins Feld geführt, das täglich um eine Million herum gelegen habe.
Sollte das wirklich so kommen, stört mich das nicht, denn ich geselle mich traditionell zu der halben Million, die Eurosport bei
Radrennen bevorzugt.

Ich habe mal wieder reingeschaut und mich abermals gelangweilt.
Was ist an der Tour so Besonderes wo nicht um Platz 1, sondern um Platz 2, 3, 4 und 5 gekämpft wird?

Greipel mit Spurtsieg in Paris vor Sagan und Kristoff. Froome rollt mit kompletter Mannschaft über die Linie. Wie in der Fußball-
Bundesliga wurde selbst um Platz 7 erneut gerungen, da selbst dieser noch als Erfolg hingestellt wird, nachdem der 1. Platz
auch hier dauerhaft vergeben ist.

War verdammt knapp der Sieg. 10m länger hätte die Strecke nicht sein dürfen, dann hätte der Sieger Sagan geheißen.

Zu allererst will ich meiner Genugtuung Ausdruck verleihen, dass die gesamte Tour, vor allem das Ende in Paris, friedlich verlaufen ist.

Mannschaft Sky überragend, Chris Froome der verdiente Sieger.
André Greipel mit souveräner Unterstützung, nach 2015, erneut Super Sprint Sieger in Paris. Damit schmücken seit 2013 deutsche Sprinter die Siegerlisten. (2xKittel/2xGreipel)
Beeindruckend über die ganze Tour Peter Sagan!
Was für ein Finalpech für die Mannschaft Quick Step. Ausfall von Tony Martin, Defekt bei Marcel Kittel und Daniel Martin.

Sollte sich die ARD erneut von der Tour verabschieden wäre das bedauerlich, mehr nicht. Kompetente Live Übertragungen bei Eurosport lassen die ARD schnell vergessen.

Im kommenden Jahr soll es 2 deutsche Tour Städte geben. Auftakt in Düsseldorf, möglicher Etappenort Trier. Das wäre fantastisch und ein Live Zuschauer mehr wäre am Straßenrand zugegen.