Na es hat geklappt. Erster Tagessieg für einen Deutschen im Massensprint auf der 4. Etappe nach Limoges. Der Marcel Kittel ist es gewesen. Damit sein insgesamt 9. Tagessieg und er hat nun die kürzlich verstorbene badische Radsportlegende Rudi Altig mit insgesamt 8 Tagessiegen überholt. Greipel kam auf Platz 18. Peter Sagan bleibt in Gelb und darf das Grüne Carvendish als Leihgabe überstreifen.
Die Tour wird aber erst dann zur Tortur wenn es in die Alpen geht und sich die Spreu vom Weizen trennt.
Die emotionale Reaktion von Marcel Kittel nach dem gestrigen Etappensieg kann ich gut nachvollziehen. Die Verantwortlichen seines alten Teams hatten ihn für die Tour 2015 nicht berücksichtigt. Heute van Avermaet nach langem Alleingang zum Sieg und ins Gelbe. Quintana hat im Gegensatz zur Tour 2015 auf den ersten Etappen keine Zeit eingebüßt. Seine besondere Aufmerksamkeit gilt Froome. Das gegenseitige belauern hat begonnen.
Heute hatte Kittel gegen Cavendish das Nachsehen, der den (erwarteten) Sprint gewann. Morgen geht´s in die Pyrenäen und damit ans Eingemachte. Wer die Wahl hat, hat die Qual: ARD oder Eurosport!?
Hier wird ja mächtig dafür gesorgt, daß die Tour nicht zum Anhängsel des Tennis wird Weiter so! Übrigens heute ist auch der sogenannte "Erik Zabel Tag" aber das gehört in die Steinzeit des Radsports .
Nach der ersten Pyrenäen-Etappe wird sich das gelbe Trikot wohl mit einem anderen Oberkörper anfreunden müssen.
Die Briten jetzt wollen sie es wissen. Erst Carvendish und jetzt Cummings, der die erste Pyrenäenetappe ungefährdet gewann Auch das Gelbe hat seinen Besitzer nicht gewechselt. Im Gegenteil. Van Avermeat konnte seine Vorsprung noch ausbauen. Die Favoriten Froome und Quintana waren in Gönnerlaune und ließen die Ausreißer ausreißen unter denen auch Cummings war. Deutsche Pedaltreter spielten heute keine Rolle.
Verwunderlich war es für mich schon, dass sich das gelbe Trikot in eine Ausreißergruppe einreihen und dort sogar verbleiben durfte, denn normalerweise raubt eine solche Konstellation den Ausreißern jede Erfolgschance. Bester Deutscher in der Gesamt wertung ist derzeit Buchmann (Bora) als 28. mit einem Rückstand von 9.42 Minuten.
Eine äußerst ungewöhnliche Pyrenäenetappe heute: an der letzten Bergkuppe, die die Favoriten in Trossmanier bewältigten, stürzt sich Froome halsbrecherisch in die rd. 15 Km lange Abfahrt und niemand kann (oder will?) mithalten. Froome hält durch und schnappt sich den Tageserfolg und quasi im Vorbeiradeln das gelbe Trikot. In der Gesamtwertung liegen 12 Fahrer hinter ihm, die einen Rückstand von nur zwischen 16 und 34 Sekunden aufweisen. Der Deutsche Buchmann konnte sich sehr lange in der Spitzengruppe halten und rückte auf Gesamtrang 23 vor (5 Min.,36 Sek.). Morgen um diese Zeit kann sich die Situation wieder völlig verändert haben. Erneut sind es die Berge, die Spannung versprechen.
Wer hätte schon gedacht, dass Froome bei einer Abfahrt die Konkurrenz narrt? Dennoch setze ich auf den kleinen Kolumbianer. Emanuel Buchmann möchte in Paris zu den Top 20 gehören. Ein realistisches Ziel. Andere Überlegungen, in einer Ausreißergruppe einen Etappensieg anzustreben, werden auf Grund seiner guten Platzierung schier unmöglich.
Alpecin lässt nicht nur das Haar erblühen, in Andorra stand T. Dumoulin als Tagessieger trotz Sauwetter und Hagel am letzten Berg voll im Saft. Ich habe dieses rd. fünfstündige Belauern der Favoriten überstanden in der Hoffnung, wenigstens einer von ihnen könnte explodieren. Das ist nicht geschehen, denn Contador verließ die Tour ja krankheitsbedingt.
Nach dem gestrigen Ruhetag steht heute die 11. Etappe auf dem Programm ( Carcassonne - Montpellier ). Verschiebungen an der Spitze der Gesamtwertung dürften ausbleiben, denn das mehr oder weniger flache Gelände wird die Sprinter wieder mal zum Erblühen bringen, denen dann morgen mit dem Mont Ventoux ein gewaltiger Brocken die Beine beschweren wird. Nachdem Movistar den Ruhetag sinnvoll genutzt und meine Kommunikationsmöglichkeiten allesamt durch Glasfaser ertüchtigt hat, sollte es dann morgen an der Zeit sein, alle Kräfte Quintana verfügbar zu machen, damit Froome erkennen kann, wo der Hammer hängt.
Erneut weltmeisterlicher Auftritt von Etappensieger Sagan (Tinkoff). Gesamtführender Froome (Sky) setzt alle Sprinter in den Wind und baut als Etappenzweiter seinen Vorsprung noch aus. Wer auf diesen Einlauf gewettet hat, braucht einen Rucksack für den Geldtransport. Jetzt ist ein Generalangriff von Movistar überfällig.
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04.07.2016 18:12
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