Die Sprinter übernehmen nun eine Nebenrolle und räumen das Feld für die Kletterer und Favoriten auf den Gesamtsieg. Morgen geht es auf den 1912 mtr hohen Mont Ventoux Gerade lese ich, daß die Wetterprognosen für die Zielankunft Windgeschwindigkeiten von bis zu 100 km/h pro stunde vorhersagen. Das Ziel wird um 6 km verkürzt zum La Chalet Reynard in 1435 mtr,Höhe. Eine vernünftige Entscheidung auch im Interesse der Fahrer, Schließlich haben wir keine Tour "Vom Winde verweht"
Bin gespannt ob es zum Angriff von Quintana kommt oder ob Froome sich noch weiter absetzt.
Sowas könnte sich kein Drehbuchautor ausdenken: Froome kann am (verkürzten) Anstieg zum Mont Ventoux Quintana und Valverde abhängen, kommt dann allerdings über Porte, der gegen ein Motorrad knallte, selbst zu Fall, rappelt sich wieder auf und rennt zu Fuß dem Ziel entgegen, schnappt sich ein Museumsfahrrad und meistert damit ein paar Meter, während Quintana und Valverde frohgemut vorbeiziehen und kommt nach erneutem Radwechsel kopfschüttelnd ins Ziel. Gelb ist weg und Qintana plus Valverde in der Gesaamtwertung vorbeigezogen. Das waren die dollsten fünf Tourminuten, die ich jemals gesehen habe. Der Belgier deGendt siegte, doch das dürfte heute nur zur Fußnote reichen. Heute dürfte die Organisation der Tour kaum Schlaf finden.
Einen derartigen Ausgang einer Etappe ist keinem zu wünschen. Diese Bilder werden noch in Jahrzehnten über die Mattscheiben flimmern. Wenn sportlich auch fragwürdig, Quintana und Valverde ist kein Vorwurf zu machen. Zumal nicht bekannt ist, wie sich Froome verhalten hätte. In der jüngeren Tourgeschichte ist mir nur ein einziger Fall bekannt, wo der eine Favorit auf einen anderen, gestürzten gewartet hat. (Armstrong/Ullrich) Nun tagt die Jury. Dort werden sie sich die Köpfe heiß reden. Auf eine/keine Entscheidung darf man gespannt sein. Auch wenn es für die vielen, vielen echten Radsport Fans eine Einschränkung wäre, seit Jahren hoffe ich darauf, dass die Absperrungen zum Ziel mindestens 3 oder gar 5 Km vorher aufgestellt werden. Hauptverursacher, neben dem gestrandeten Motorrad, waren rennende, wild gestikulierende, in die Kamera glotzende und nicht auf das Rennen achtende, Bekloppte. Glückwunsch an den Belgier deGendt, für eine herausragende sportliche Leistung.
Inzwischen hat die Rennleitung Froome wieder zurück ins Gelbe Trikot manövriert, nachdem die 3-Km-Sturzregelung zur Anwendung gebracht wurde. Das halte ich allerdings zusätzlich für skandalös, denn gerade diese Regelung war für diese Etappe vorher außer Kraft gesetzt worden. Darauf waren alle eingestellt: Fahrer, Funktionäre, Kommentatoren und nicht zuletzt die Zuschauer/innen, die sich nun fast allesamt staunend an den Kopf greifen müssten.
Zitat von Frau Maiers Tochter In der jüngeren Tourgeschichte ist mir nur ein einziger Fall bekannt, wo der eine Favorit auf einen anderen, gestürzten gewartet hat. (Armstrong/Ullrich)
Ich habe die heutige Tour-Szene noch gar nicht gesehen, kenne sie nur aus Beschreibungen. Aber die Szene Armstrong/Ullrich ist mir noch in guter Erinnerung.
Fairness sollte herrschen, und wenn wie heute Froome unverschuldet zum Sturz kommt, sollte er nicht dadurch das gelbe Trikot verlieren können.
Insofern hört sich für mich die Entscheidung der Rennleitung sehr plausibel an.
Das sich eine Entscheidung der Jury mit einem FÜR oder WIDER konfrontiert sieht, habe ich erwartet. Obwohl mein Favorit auf den Tour Sieg Quintana ist, kann ich mit dieser gut leben. Die Organisatoren samt Rennleitung sollten sich um die Sicherheit der Fahrer enrsthaftere Gedanken machen. Ein größerer abgesperrter Raum bis zum Ziel wäre aus meiner Sicht eine Möglichkeit.
Die Möglichkeit von Stürzen begleitet die Zweiradfahrer bei allen Rennen (und auch beim Training). Bei Flachetappen versucht man, dem zumindest bei Stürzen innerhalb einer bestimmten Entfernung zum Zielstrich sportlich zu begegnen und das ist auch sinnvoll und fair, wenn man das D-Zug-Tempo berücksichtigt, in dem (meist) auf den letzten Kilometern die Raketen gezündet werden. Das ist naturgemäß beim Berg völlig anders und gestern klemmte sich Porte in den Sog des Begleitmotorrads und Froome seinerseits nutze Porte als Saugnapf, um Körner sparen zu können. Wenn in einem solchen Moment alle drei Zwei- räder (aus welch´Gründen auch immer) aus dem Gleichgewicht geraten, ist das sicher unstrittig zu bedauern, doch kein Grund, den sich dadurch ergebenden Rennverlauf durch eine Lex-Froome zu konterkarieren. Aus diesen Gründen bleibe ich bei meiner Einordnung.
Die Jury greift auf eine seit 2005 neu eingeführte Regelung zurück siehe Kommentar Nr. 34 von @ el criticador, die aber generell nur bei Sprintstrecken anzuwenden ist und nicht bei Bergetappen lt. Info Tagesspiegel. Insofern hat die Jury in der Tat die von @ el criticador in Kommentar Nr. 37 angesprochene Lex-Froome geschaffen. Damit hat sie die Regelung ausgehebelt und meiner Meinung nach ein neues Recht geschaffen, das sicher im Verlauf der Tour noch zu Diskussionen führen wird.
So bedauerlich der Sturz für Froome war aber ohne Folgen für ihn blieb, sein Vorsprung auf Quintana beträgt jetzt 1.01 Minuten, unter den gegebenen Umständen kann ich mich eigentlich nur der Meinung von @ el criticador anschließen
PS: Es war wohl eine Bergetappe jedoch mit flacher Zielankunft. Ob sich die Jury bei ihrem Urteil wohl daran orientiert hat?
Sportlich stand heute bei der 13.Etappe ein Zeitfahren an über eine Distanz von 37,5 km und es war auch wieder eine Froome-Tag. Er wurde Zweiter hinter dem Sieger Dumoulin einem Franzosen . Quintana belegte nur Platz 20 mit deutlichem Rückstand und liegt in der Gesamtwertung bereits knapp 3 Min. hinter dem Mann in Gelb Froome auf Platz 4. Vor ihm noch Mollema und Froomes Landsmann Yates.
Für Tony Martin verlief das Rennen mit Platz 9 und 2 Min. Rückstand auf den Sieger enttäuschend. Ob die Tour schon zugunsten von Froome entschieden ist? Man wird sehen.
Dem Urteil der Rennjury kann ein "Geschmäckle" sicher nicht abgesprochen werden. Schon vor dieser Entscheidung war mir klar, so oder so ausgehend, wird diese jede Menge Diskussionen produzieren. Mein Fazit danach war, ich kann (muss) damit leben.
Schon geschrieben habe ich, dass mein Tour Favorit Nairo Quintana ist. Ich betrachtete ihn als echte Konkurrenz zu Froome. Auch wenn die Tour noch einige bergige Etappen bereithält, meine Überlegungen diesbezüglich muss ich wohl überdenken. Froome fährt, ob bei einer Abfahrt, am Berg, in einer Ausreißergruppe und nun beim Zeitfahren, bisher der Konkurrenz davon. Mit 2.05 Minuten Rückstand wird es für Quintana und seiner oft unentschlossen wirkenden Mannschaft schwer.
Vor der heutigen Etappe war auf -einsfestival- "Ausgebremst - Die Lance Armstrong Story" zu sehen. Der ganze Dreck des Radsportes in der Vergangenheit, der Abschaum Armstrong, Dr. Ferrari, Bruyneel, viele mitbeteiligte aus Wirtschaft, Politik auch Funktionäre, flimmerte über den Bildschirm.
Trotz Bedenken, dass Doping nie auszuschließen ist, zähle ich mich weiter zu den begeisterten Zuschauern diese Sportes.
Doping ist ja selbst dort nicht auszuschließen, wo es immer als ausgeschlossen hingestellt wird. In diesen Tagen erschien eine ernüchternde Studie zum Thema Doping im Profifußball, die bislang nur in wenigen Zeitungen kommentiert wurde (u.a. auch in der FAZ). Ich will hier nicht wieder darauf näher eingehen, denn inzwischen kenne ich die meisten User-Standpunkte. Dennoch: Verdrängung ist ein falscher Weg.
Bei der diesjährigen Tour erkenne ich inzwischen keinen Fahrer mehr, der Froome den Gesamtsieg noch streitig machen könnte. Diese Dominanz in allen Sektoren verkleinert die Konkurrenten zu Mitfahrern.
@el criticador, vollste Zustimmung. Meinerseits geäußerte Bedenken sollten nicht mit Verdrängung gleichgesetzt werden. Im von mir gemachten Schlusssatz bedarf es nur der geringfügigen Änderung -…….. (diese/s) des Sportes.
Heute erneut Cavendish! Keine Chance und Ernüchterung bei Greipel und Kittel.
Clever verhielt sich der Kolumbianer J. Pantano, gewann die heutige Etappe vor R. Majka, der sich das Bergtrikot sicherte. Aus meiner Sicht aber der falsche Kolumbianer. Quintanas halbherzige Attacken bringen das Gelbe nicht in Gefahr. Wiederum fällt auf, während Quintana im Endkampf ohne Unterstützung auskommen muss, hat Froome genügend Helfer an seiner Seite.
Fussball und Sport - Forum
Thema drucken
13.07.2016 19:45
Antworten
Quintanas halbherzige Attacken bringen das Gelbe nicht in Gefahr. Wiederum fällt auf, während Quintana im Endkampf ohne Unterstützung auskommen muss, hat Froome genügend Helfer an seiner Seite.