Prost!
Wenn heute alles so rosig und viel besser ist, warum sind die Wahlergebnisse im Osten so niederschmetternd, indem sie die Wölfe im Schafspelz in so hoher Zahl wählen?
Weil sie so glücklich, weil sie so zufrieden sind, weil sie sich verstanden fühlen, weil sie gleichwertige Deutsche sind, weil sie bezahlbaren Wohnraum haben, weil sie die Heimkosten nicht bezahlen können, weil sie für gleiche Arbeit nicht gleiche Löhne und später gleiche Renten bekommen, weil sie ohne Auto auf dem Land verraten und verkauft sind?
Prost Randberliner!
Ich sage nochmal, ich persönlich habe durchaus von der Wende profitiert, aber es gibt Viele die Verlierer sind.

Aber Belafonte, dass die Bürger teilweise auf dem Land schön zu DDR - Zeiten verkehrsmäßig verraten und verkauft waren hätte ich am Beispiel der Altmark geschildert. Hast Du mich nicht verstanden?
Natürlich waren die Mieten billig, aber viele Menschen lebten in Ruinen ohne Öl - oder Gasheizung. Kohle schleppen war groß in Mode.
Ich glaube Du bist in der DDR geboren, weil Du immer erklärst wie gut die war. Ich hab die DDR vom ersten bis zum letzten Tag erlebt und sag, ein Glück dass sie weg ist..
Und das Wahlergebnis? Jeder kann wählen was er will wenn er denn überhaupt wählen will. In der DDR gab es Zwangswahlen die der Politik zu 99% Zustimmung durch Zetteleinwurf verhalf. Das ist der Beweis wie wertvoll Wählen in der DDR waren und das waren Deiner Meinung nach die guten und ehrlichen Wahlen?
Aber mir reicht es Jetzt, was geht mich die DDR noch an, ich sage Prost am 3. Oktober und am 4. auch denn das ist unser Hochzeitstag. Und dem zu Ehren gewinnt am gleichen Tag Hertha in München gegen den FC Bayern und ich sag nochmal Prost.
Wetten, Steve macht mit!🤣

Hast Du früher auch so argumentiert, als es noch den untergegangenen deutschen Staat gab, oder hast Du Dich wohlfeil verhalten?
Ich habe mir da nichts vorzuwerfen, denn wie ich heute Unzulänglichkeiten ausspreche, habe ich das früher auch getan. Ich war nie Mitglied irgendeiner Partei und werde es nie sein!
Ja früher, sagst Du zu Recht, gab es nur die Wahl der SED oder den Blockflöten, heute kann ich wählen wen ich will, aber es ändert sich nichts!
Ja ich bin in der DDR geboren und ich muss mich nicht schämen und wenn Du meine Meinung hier richtig gelesen hast, dann hättest Du auch verstanden, dass ich jetzt hier und heute lebe und nicht alles gut heiße was in diesem Land geschieht!
Und das habe ich früher genauso gemacht, während andere mitgewirkt haben, oder geschwiegen oder sich gewendet haben!
Prost!

Belafonte,
Du zwingst mich zu später Stunde noch zu einer Antwort. Mit einem gewissen Stolz verkündest Du im Forum bereits zum zweiten Mal nie in einer Partei gewesen zu sein, Du rühmst Dich gar ein strammer Kritiker des Systems gewesen zu sein wenn es nötig war.
Dann stellst Du die Frage an mich wie ich in und zu der DDR eingestellt war und das werde ich Dir jetzt verraten.
Belafonte, als junger Mensch bin ich nach abgeschlossenem Studium Anfang der 60iger Jahre in die SED eingetreten, weil ich im sich entwickelnden Sozialismus das Gute sah. Ich glaubte den Mächtigen von Ulbricht und Honecker und was in der Zeitung stand und mir im Politunterricht in den Ausbildungsstätten erzählt wurde. Das hörte sich auch nicht schlecht an wie der sozialistische Staat den Westen angeblich überholen wollte. Ich gebe zu, daß ich mir davon auch versprach Vorteile beim Einstieg in den technischen Bereich des VEB Zementwerk Rüdersdorf zu bekommen. Übrigens, es hat geholfen!
Aber im tägliche beruflichen Arbeitsleben kam ich schnell dahinter, daß politisches Geschwätz im Rundfunk, in Zeitungen und auf Parteiveranstaltungen nichts mit der Wirklichkeit zu tun hatten. Die Tatsachen sahen anders aus als uns das die Sozialistenprediger weiß machen wollten. Unser Zementwerk war eine Dreckschleuder. Glaube mir, wir haben mehr Zement durch die Luft gepustet als wir verkauft haben. Die Zementablagerungen auf den Dächern des Werkes waren so gewaltig, daß es zu Dacheinstürzen kam. Und weil der Schuldige nicht der Staat sein durfte wurde ich nach einem Dacheinsturz vor Gericht gezerrt. Ich wurde zu einer Geldstrafe verurteilt. Die Bezahlung übernahm dann das Werk, weil der Werkdirektor das Urteil als absurd empfand. 1980 war für mich das Maß dann voll. Alle Führungskräfte unserer Betriebsabteilung, und somit auch ich, sollten eine Unterschrift leisten mit der sie sich verpflichten alle Kontakte zu Verwandten und Bekannten im Westen abzubrechen. Ich verweigerte die Unterschrift, weil ich meinen Bruder und meine Schwester im Westen nicht für tot erklären wollte. Fortan hatte ich viel Ärger auf politischer Ebene und in mir reifte der Entschluß aus der SED auszutreten. 1982 war es so weit, auf einer Parteiversammlung stellte ich den Antrag zum Parteiaustritt und den zog ich durch.
Belafonte, glaube mir, es gehörte mehr Mumm dazu die Partei zu verlassen als einen Eintritt abzulehnen. Ich bin 1982 ausgetreten, 1989 wie das viele Andere taten war das kein Kunststück mehr.
Das kostete mich damals meinen Job. Ich wurde an den Rand des ingenieurtechnischen Personals gedrängt und hatte fortan einen IM ( Du weißt was das ist?) an meiner Seite. Als dann die Mauer fiel ging es Ruck Zuck und ich war wieder da wo ich vorher war. Interessant ist nur noch meine Stasiakte.
Belafonte, mir muß über Sozialismus und wie schön es da ist niemand mehr etwas erzählen. Ob Du das verstehst? Ich habe leise Zweifel.
Ich sage jedenfalls "NIE WIEDER SOZIALISMUS"! Und Prost, Du weißt schon warum

Noch eine kleine Antwort.
Randberliner ich habe diesen Umweg nie benutzt einer Partei anzugehören obwohl man mich mehrere Male versucht hat zu einem Eintritt zu bewegen.
Ich war kein Widerstandskämpfer und der Sozialismus der Betonköpfe hat mit der Idee eines Sozialismus nichts zu tun gehabt.
Aber trotz aller Unzulänglichkeiten muss man doch sagen dürfen auf welchen Gebieten die DDR dem heutigen System etwas voraus hatte und was man beim Beitritt hätte besser machen müssen.
In mir kommt das Gefühl hoch dass Du einst in einer anderen DDR gelebt hast und heute in einem anderen Deutschland als ich lebst?
Sicher war die DDR kein Rechtsstaat, aber der jetzige Staat ist es auch bei Weitem nicht, was ich selbst eindrucksvoll erleben durfte.
Warum glaubst Du wohl sind die Menschen im Osten derart unzufrieden dass sie heute eine AfD wählen?
Weil sie gehört werden, weil es ihnen so gut geht, weil sie sich sicher fühlen, weil sich verstanden wissen oder weil alle rechtes Gedankengut in sich tragen?

Prosit Randberliner!

Dein Beitrag Nr.:15
Ach da vergaß ich noch einer Frage von Dir eine Antwort zu geben!
Klar habe ich ein Auto aber viele Ältere oder alleinstehende Frauen haben kein Auto um einen Arzt aufzusuchen, um Einzukaufen, um Geld abzuheben, um Verwandte zu besuchen um Ämter zu kontaktieren.
All dies gab es einmal vor Ort, Alles wurde dicht gemacht und alle wichtigen Ämter sind jetzt 50 km von unserem Ort entfernt!
Also was reg ich mich auf, ich besitze ja ein Auto, wie es den Anderen geht hat mich nicht zu interessieren, denn ich fahre oftmals einige dieser Leutchen wenn sie nicht mehr weiter wissen.
Na ja Du meinst also mir geht‘s ja gut was kümmern mich die Anderen denen es schlechter geht?
Ja soweit ist gekommen!

Kleiner Nachtrag.
Du fragst mich ob ich in einer anderen DDR lebte als Du. Das stimmt zu 50 %. Bis etwa 1980 lebte ich in einer DDR wie Du sie kanntest. Ich glaubte auch daran, auf lange Sicht gesehen ist die DDR das bessere System als es das im Westen war und der Sozialismus wird siegen. Etwa 1980 war dann die Zeit in der sich meine politische Einstellung radikal änderte. Ich war kein Ja - Sager mehr, weil ich erkannte, dass der Sozialismus ein einzigartiger Lügenappsrat war. Der Westen war angeblich der Verbrecherstaat, ich wußte aber wie gut es meinen Geschwistern ging und außerdem hatten wir Westfernsehen. Fortan war ich bei Wahlen kein Zetteleinwerfer mehr sondern ging in die Kabine und gehörte dann wegen Wahlbetrug leider nur der Einprozentclique an. In den Augen von bestimmten Leuten und der Stasi war ich ein Staatsfeind. Verstehst Du Das?
Deine heutige Einstellung verstehe ich leider gar nicht. Auf der einen Seite betont Du, dass Du mit der AfD nichts am Hut hast und findest sie verwerflich und auf der anderen Seite stellst Du sie als Vorbild da, weil sie den Weg in die richtige Richtung zeigen.
Natürlich gibt es auch heute genügend Mängel die es abzustellen gilt aber ein Großteil der AfD sind Radaumacher. Andere widerum, besonders die Anführer, denen geht es gut. Glaube bitte nicht, dass ein Höcke oder Gauland unter dem heutigen System zu leiden haben und nicht wissen wie es morgen weiter geht.
Es gibt die Linken und die Rechten und das gesunde Volk die unter diesen Chaoten zu leiden haben. Die Einen ziehen Nachts durch die Gegend und fackeln Autos ab und legen sich mit der Polizei an, siehe Rigaer Str. 82. Die Anderen Schrecken auch vor Mord nicht zurück wie es in der DDR an der Staatsgrenze ganz normal war.
Hab ich mir doch gedacht, Du hast ein Auto.
Meine Mutter hatte in der DDR kein Auto und sie war nicht die Einzige. Wenn sie dienstlich in der Kreisstadt etwas zu erledigen hätte musste der Altmärker ins Auto steigen und sie hin- und zurückfahren.

Randberliner wenn Du mit mir in Vernunft diskutieren möchtest, dann solltest Du aber meine Beiträge richtig lesen und zu verstehen versuchen!
Was Du mir zu unterstellen versuchst, dass ich der Meinung sei dass die AfD in die richtige Richtung geht ist schon starker Tobak.
Ich habe Dir versucht zu erklären warum im Osten die AfD so stark ist, weil die Menschen sich nicht verstanden fühlen, weil sie sich abgehängt fühlen, weil die Einheit nur so schön auf dem Papier erreicht ist, versuchen sie den etablierten Parteien einen Denkzettel zu verpassen.
So weit wie ich von der AfD entfernt bin um diesen Rattenfängern auf Leim zu gehen kannst Du Dir gar nicht vorstellen.
Wenn Du mich grundsätzlich falsch verstehen möchtest, dann kannst Du das gern tun, aber dann ist sicher besser dass wir uns aus dem Weg gehen!

Die AfD wird auch im Westen gewählt ich bin mr ncht sicher ob das aus Überzeugung und nicht nur aus Protest gegen die BR geschieht. Es ist ein gefährlchder Irrglaube
nur die AfD kann ihre Lebenssituation verbessern. Was hat diese Partei denn für ein Programm? Mir ist bisher noch keines begegnet. Protestwahlen können auch
gefährlich werden .

Ich verfolge Euren Dialog ,@Belafonte und @Randberliner mit großem Interesse und ich muß Euch beiden ein großes Kompliment machen. Die Art und Weise wie ihr Eure gegenteiligen Meinungen zum Ausdruck bringt hat ein hohes Niveau und ist immer im Rahmen geblieben . Nehmt das häufige Prost nicht zu wörtlich bevor es seine Wirkungen zeigt und Belafonte seine Radtouren einstellen muß und Randberliner keine Runden im Pool mehr drehen kann. Laßt es gut sein und erfreut Euch an Eurem jetzigen Leben. Wir wissen alle wie schnell sich das ändern kann und beschäftigt Euch nicht zu sehr mit der AfD das kann zu Mißverständnissen führen wie man sieht.

Nun kann auch ich mir ein Prost nicht verkneifen und mache mich über einen kleinen Rest in der Sektflasche her..

Danke lieber Theodor für Deine beruhigenden Worte, Du bist wie immer der ruhende Pol wenn sich die Gemüter aufzuheizen drohen!
Na dann will ich morgen doch einmal anstoßen, auf Dich, auf Steve, den Altmärker und auch den Randberliner, mehr sind ja anscheinend nicht mehr hier zugange?
Auf den Stand der Einheit kann ich‘s leider noch nicht.

Ich bedanke mich ebenfalls bei theodor.
Einen wichtigen Hinweis hat er gegeben, nämlich den, daß im Westen auch die AfD gewählt wird. Die Führungskräfte dieser Partei im Osten sind übrigens größtenteils Westimporte und ein Großteil der Partei sind Nazis und nicht nur unzufriedene Bürger eines vereinten Deutschland mit freier Marktwirtschaft.
Natürlich gab es große Schwierigkeiten nach der Wiedervereinigung. Betriebe wurden geschlossen weil sie nicht konkurrenzfähig waren aber es wurden auch Betriebe geschlossen um Konkurrenz zu verbannen und es mag sein, die Treuhand hat da zum Teil mitgeholfen. Aber das ist Schnee von Gestern und hat kaum noch Auswirkungen auf das gegenwärtige Leben im Osten und hat mit Wahlergebnissen der AfD nichts zu tun.
Frage. Wie hoch ist die Arbeitslosenquote wenn Corona nicht betrachtet wird?
Lieber Belafonte, so gut ist es uns noch hie gegangen. Ich bin nicht nur zufrieden, ich bin wirklich glücklich, daß ich heute meine Rente in angemessener Höhe in Euro kassiere. Auf die paar Aluminium - Ostmark die ich bekommen hätte verzichte ich gerne!
Prost!!!
Außerdem wird es Zeit, daß ich meine Tipps abgebe, der Ball we möge wieder rollen.

Randberliner ich will nun nicht mehr von vorn beginnen, denn wir werden nie zusammen auf einer Decke sitzen.
Es seh das Meiste gerade diametral, und ich schäme mich nicht dass ich morgen nicht Hurra schrei und mich besaufe!
Es ist sehr viel falsch gemacht worden und das hält bis zum heutigen Tag an.

Zitat von Belafonte im Beitrag #25

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Danke lieber Theodor für Deine beruhigenden Worte, Du bist wie immer der ruhende Pol wenn sich die Gemüter aufzuheizen drohen!
Na dann will ich morgen doch einmal anstoßen, auf Dich, auf Steve, den Altmärker und auch den Randberliner, mehr sind ja anscheinend nicht mehr hier zugange?
Auf den Stand der Einheit kann ich‘s leider noch nicht.

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Ist doch schön so,wir schreiben uns die Köpfe heiß.Ich glaube ich habe das vor längerer Zeit schon mal erwähnt,das aus meiner Sicht schon Adenauer an der Spaltung unseres Landes einen gehörigen Anteil hatte. Er hat damals nicht auf die Möglichkeit der Einheit Deutschlands reagiert,denn die war durchaus gegeben.Das drückte sich schon im Text der DDR Nationalhymne aus ,der in späteren Jahren nicht mehr gesungen werden durfte.
*Auferstanden aus Ruinen und der Zukunft zugewand sollst du ihr zum Guten dienen , Deutschland einig Vaterland. Alte Not gilt es zu zwingen und wir zwingen sie vereint, das die Sonne schön wie nie über Deutschland scheint.'
Ich denke da steckte doch allerhand Sinn im Text. Aber wie gesagt, es hat sich niemaand Gedaanken gemacht und eine eventuelle Wiedervereinigung in Betracht gezogen geschweige denn einen Vereinigungsplan vorbereitet.Und das war der Fehler. Es hat sich dann alles überschlagen.Aber ich trnke jetzt in aller Ruhe Kaffee , freue mich über meine Frau und über die Wiedervereinigung,denn die Teilung war doch eine Folge des Krieges,der somit für mich beendet war.

Vielen Dank für Deinen Beitrag @Altmärker auch darin steckt ein Körnchen Wahrheit. Genieße den Kaffee mit Deiner Frau und seid dankbar, daß ihr beide das noch zusammen könnt.

Herzliche Grüße aus der Kurpfalz in die Altmark