RESPEKTRENTE

Mit dieser Rente werden wieder neue Ungerechtigkeiten geschaffen!
Für mich wäre es besser das Wort des Jahres wäre GERECHTIGKEITSRENTE und man würde diesem Wort Ehre machen.

Ob Respektrente oder GERECHTIGKEITSRENTE was ist überhaupt eine gerechte Rente? . Der von @Belafonte eröffnete Thread veranlaßt mich zu einigen grundsätzlichen Bemerkungen, Was wir sicher alle wissen ist die Tatsache, daß die Höhe der Rente abhängig ist von unserem beruflich erzielten Einkommen und der Dauer der Beitragsjahre.Optimal sind 45 Jahre. Was viele nicht wissen ist, daß die Höhe unserer Rente auch abhängig ist vom Durchschnittsverdienst aller Arbeitnehmer. Der beträgt zur Zeit ca 3100.-- Euro brutto im Monat ergibt ca 37 000 Euro im Jahr.Liegt man darunter so muß man trotz 45 Versicherungsjahren mit Abschlägen rechnen.Beispiel: Letztes Jahreseinkommen 37 000 Euro= Durchnschnitt ergibt bei 45 Versicherungsjahren eine monatliche Bruttorente von ca. 1440 Euro.
Beträgt der Jahresverdienst 30 000 Euro reduziert sich die Brutto- Rente auf monatlich knapp 1134.-- Euro. trotz 45 Versicherungsjahren. Bei 35Jahren gibt es nur noch
900.-- Euro. Gut die Hälfte der arbeitenden Bevölkerung kommt auf einen Monatsverdienst von 2500 Euro. Diese Rente ist nicht gerade üppig, wenn man die inzwischen deutlich gestiegenen Lebenshaltungskosten und hier vor allen Dingen die Mieten berücksichtigt wenn nicht noch eine zweite Rente erzielt wird

Für viele Menschen gibt es Lücken im Erwerbsleben durch Arbeitslosigkeit, Krankheit, oder Haushaltsführung und Kindererziehung bei Frauen. Diese Lücken führen zu deutlich niedrigeren Renten und damit auch verbunden mit dem späteren Abtriften in die Altersarmut.

Ein weiterer Faktor für die Höhe der Rente ist das Renten-Niveau.Dieses Renten-Niveau war eine politische Entscheidung zur langfristigen Finanzierung der Renten.
Im Jahre 2000 lag das noch bei knapp 53%, Danach begann die Absenkung unter Kanzler Schröder und der rot grünen Bundesregierung.Mittlerweile liegt das
Niveau bei 47,9% und orientiert sich am Durchschnittsverdienst der Arbeitnehmer.Der Absenkungsprozeß dürfte noch nicht beendet sein mit drastischen Folgen für
die zukünftige Rentnergeneration. Das ist nicht gerecht. Hier wäre eine Anpassung nötig in der Form, daß man gerade für die Bezieher niedrigerer Renten eine Anpassung nach oben vornimmt. Die Daten meiner beiden Kommentare stammen aus dem Internetportal Statista.

Die Durchschnittsrente beide Geschlechter zusammen im Westen liegt 2019 bei 864 Euro und im Osten bei 1079 Euro. Beides Bruttowerte Das höhere Ostniveau sofern das tatsächlich stimmt kommt sicher dadurch zustande, daß die Frauen in der damaligen DDR ihre Kinder zur Betreuung geben und dadurch erwerbstätig werden konnten

Lieber@theodor, da Du ausgesprochen fair und anständig in diesem Forum diskutierst, möchte ich Deine Zahlen zu der Ostrentenhöhe nicht hinterfragen.
Ich weiß nur soviel dass im Osten auch die Pensionen mit reingeregnet werden, aber ich kann das nicht beschwören.
Ich weiß nur soviel dass die Ikone der Wahrheit, die BILD-Zeitung mit derartigen Zahlen jongliert hat um Alt gegen Jung und Ist gegen West gegeneinander aufzuheizen.
Wenn ich die Rente meiner Frau und mir heranziehe haben wir beide nach je 49 Arbeitsjahren im Mittel etwa 900 € !
Und wir waren beide Facharbeiter in einem handwerklich-künstlerischen Beruf und nicht Ungelernte und im Falle meiner Frau auch viele Jahre im medizinischen Bereich.
Ob das eine RESPEKTRENTE ist weiß ich nicht, aber wir können damit leben !!!
.

Sicher ist nicht für jede(n) nachvollziehbar, wie sich Rentenansprüche und -höhen zusammenfügen, doch schon in jungen Jahren
erhält man durch den Rentenversicherer regelmäßig Prognosen, mit welchem Anspruch unter bestimmten Bedingungen zu rechnen
sein wird; damit bietet sich die Chance, Vorkehrungen zu treffen, damit absehbare Finanzlücken abgefedert bzw. geschlossen werden
können oder diese ggfs. durch eine (zusätzliche) Betriebsrente ausgeglichen werden, falls nicht hinreichendes Kapital angespart und/
oder in auch vermietungsfähiges Betongehäuse angelegt werden konnte. Möglichkeiten der Vorkehrung sind damit nutzbar - allerdings
besteht auch kein Mangel an wortreichen Erklärungen, weshalb diese im speziell eigenen Fall nicht nutzbar gewesen sind. Renten
taugen nicht als Spielfeld sozialer Wohltaten und schon gar nicht als Respektbeweis (ja, für was eigentlich?).

@el criticador
Vieles was Du anführst ist nicht von der Hand zu weisen, aber wenn man gerade so viel verdient dass man jeden Monat so über die Runden kommt, wird’s schwierig mit privater Vorsorge und wenn viele Betriebe keine Betriebsrente anbieten, oder man keine Immobilien in Hinterhand hat, auch keine Aktien ordern kann, dann trifft es immer wieder nur die, die eh schon die niedrigsten Renten beziehen.
Alles Geschwafel unserer GroKo geht an der Realität vorbei und auch die sog. RESPEKTRENTE ist eine riesige Mogelpackung.
Diese deutsche Überheblichkeit keine Anleihen von besseren Rentensystemen unserer Nachbarländer annehmen zu können ist schon bemerkenswert.
Der Altersarmut ist nur durch ein neues Rentensystem zu begegnen, ansonsten droht alsbald ein Rentenkollaps für gegenwärtige Rentner, aber vor Allem für die junge Generation.

Ich habe die Zahlen zu den Durchschnittsrenten beider Geschlechter nochmals überprüft @ Belafonte. Lt. Jahresbericht der Deutschen Rentenversicherung 2018
lauten sie wie folgt:

Alte BL Männer 1085 Euro Neue BL Männer 1198 Euro
Alte BL Frauen 622 Euro Neue BL Frauen 928 Euro
Somit dürfte das mit der von mir genannten Durchschnittsrente im Osten in Ordnung sein.
Wenn Euch beiden im Monat 900 Euro netto? zur Verfügung stehen, dann geht das nur wenn keine Mietkosten anfallen. Daher gehe ich davon aus, daß ihr in Euren eigenen 4 Wänden wohnt. Wenn sonst keine Ersparnisse vorhanden oder aufgebraucht sind, dann ist dennoch ein recht sparsames Leben notwendig um bei den Lebenshaltungskosten für den täglichen Bedarf über die Runden zu kommen. Anspruch auf Grundsicherung besteht nicht auch ohne weitere Einnahmen

@theodor
Ich habe mich missverständlich ausgedrückt, wir beide haben als Durchschnitt beider Renten etwa 900 €!
Warum allerdings im Osten die Männerrenten so viel höher als im Westen sind ist mir ein Rätsel, bei den Frauen ist das schon schlüssig, da im Osten die Frauen, anders als im Westen, zum größten Teil durchweg im Berufsleben gestanden haben.
Aber hast Du Dich auch einmal kundig gemacht ob im Osten die Pensionen mit ins Rentenniveau einfließen?

Nach nicht enden wollendem Hick-Hack hat sich die GroKo vor kurzem auf eine Grundrente geeinigt, von der SPD als "Sozialpolitischer Meilenstein" bezeichnet.
Ab 2021 sollen geriing Verdienende mit 35 Beitragsjahren einen Rentenaufschlag oberhalb der Grundsicherung erhalten.Die Einkommensgrenze beträgt für
Alleinstehende 1250 Euro und für Paare 1950 Euro.Freibeträge beim Wohngeld sollen verhindern, daß die erhöhte Rente den Bedarf beim Wohngeld auffrißt.
Der Anspruch und die Höhe der Grundsicherung hängt ab von der Höhe der Rente ,zusätzlichen Einnahmen durch Kapitalerträge und den Kosten für Warmmiete.
und dem Familienstand und variiert dementsprechend. Der geplante Zuschlag auf diese Grundsicherung ist natürlich auch unterschiedlich. Das ganze nennt sich dann Grundrente.

Finanziert werden soll das zu großen Teilen aus einer GEPLANTEN Finanztransaktionssteuer auf Börsengeschäfte. Das wird für Widerstände sorgen ist doch eine
solche Steuer nicht gut für den Finanzplatz Deutschland.
Ob die Festlegung auf 35 Beitragsjahre klug ist sei dahingestellt. Frauen die bei niedriger Bezahlung 35 Jahre gearbeitet haben erhalten so auf Grund der Einkünfte ihres Ehemannes wenn sie gemeinsam die Grenze von 1950 Euro überschreiten, keine eigene Grundrente.

Derr große Wurf scheint das nicht zu sein. Ob die Pensionen im Osten in die Durchschnittsrente miteinbezogen werden, da bin ich nicht fündig geworden, Ich kann mir das aber nicht vorstellen @Belafonte

@theodor
Ich glaube dass im Osten wenige Staatsdiener in den Beamtenstatus übernommen wurden und daher aber sehr hohe Gehälter erhalten und so das Rentenniveau beträchtlich anheben, während im Westen wesentlich mehr Beamte Pensionen beziehen und diese später als Pensionäre nicht im Rentensystem die Durchschnittsrente in die Höhe treiben.
Das ist glaube ich der Grund für die Rentenhöhe.
Ansonsten ist es nicht nachvollziehbar dass die Rente der Männer im Osten so viel höher ist.

Werter Belafonte,
nimm es mir bitte nicht übel, mag sein daß Du dich schon mal geortet hast, dann erklärt meine Vergesslichkeit die Schuldfrage.
Ich weiß nicht mehr ob Du bis 1989 ein Bürger der BRD oder der DDR warst. Ein DDR- Bürger hatte während seiner beruflichen Tätigkeit durchaus die Möglichkeit gehabt seine spätere Rente aufzubessern. Die Gesetzeslage war wie folgt:
Von jedem Einkommen bis zu 600,- Mark/ Monat wurden 10 Prozent Rentenbeitrag zwangsabgeführt, das waren bis zu 60,- Mark. Für ein Versicherungsjahr waren 7200,- Mark die mögliche Basis und bis zu 720 Mark wanderten davon in die Rentenkasse, wenn keine Krankheit im Jahresverlauf vorlag.
1971 wurde die "Freiwillige Zusatzrentenversicherung" eingeführt. Jedem Bürger wurde es erlaubt sich über den Pflichtbeitrag von 60,-Mark/ Monat so weit versichern zu lassen wie er es wollte. Bei einem Verdienst von 1200,- Mark/ Monat waren demnach 60,- Mark Beitragspflicht und bis zu weiteren 60,- auf freiwilliger Basis möglich. Er konnte aber auch sagen, ich verdiene zwar 1200,-, zahle aber nur bis zur 1000,- Mark, das waren dann 60,- Pflicht und 40,- freiwillig.
Ich bin damals sofort in die Zusatzversicherung eingestiegen, weil ich mir gesagt habe, man kann nicht früh genug was für sein Alter tun. Ich hatte viele Kollegen die das nicht taten und mir sagten: "Bei mir nicht, ich lebe jetzt und keiner weiß ob ich dann noch am Leben bin wenn es mit der Rente soweit ist"!
Und glaube mir bitte, gerade ein Teil dieser Leute jammert mir jetzt die Ohren voll, weil heute ihre Rente Hinten und Vorne nicht reicht.
Ich rede hier über Leute die mehr als 600,- Mark/ Monat verdienten, für eine damalige Reinigungskraft trifft das natürlich nicht zu, die konnten nicht in die freiwillige Zusatzrentenversicherung einsteigen weil sie kaum über die 600,- kam.
Mir jedenfalls geht's gut und ich kann nur sagen, Gebi alles richtig gemacht damals!.

Werter Randberliner!
Ohne hier meinen gesamten Lebenslauf zu veröffentlichen, gehe ich ganz kurz auf Deine Hinweise ein.
Wir, das heißt meine Frau und ich verdienten bis kurz vor der Wende jeweils unter 600 Mark und hatten ergo keine Möglichkeit in eine Zusatzrente einzuzahlen, trotz guter Schulausbildung und Berufsausbildung!
Bei mir kam dazu dass ich 6x wöchentlich als Trainer nach der Arbeit ehrenamtlich in einem Traininingszentrum Nachwuchssportler trainiert habe und zu Wettkämpfen begleitet habe und dafür eine kleine Aufwandsentschädigung erhielt welche nicht für eine Zusatzrente herangezogen werden konnte!
Ich jammere nicht, wir können von unserer Rente leben, was viele Andere in diesem Land nicht können und da ändert diese sog. Respektrente nichts, sondern schafft nur neue Ungerechtigkeiten.
Nicht alle haben in der DDR gut verdient, da gab es wie heute auch große territoriale Unterschiede.

Belafonte,
In die Reihe der Jammernden gehörst Du wahrlich nicht. Wenn ich von Jammerlappen rede, bezieht sich das ausschließlich auf Leute die ich persönlich kenne, die über 600,- verdienten und ihre Möglichkeit über die Zusatzversicherung ihre Rente zu verbessern nicht genutzt haben.
WER nicht mehr als 600,- M. verdiente hätte leider keine Chance für eine bessere Rente vorzusorgen.
So schön es auch ist ein dickes Konto zu besitzen, es macht wiklich nur reicher wenn man gesund ist.

Genau so ist es!

Nach der -verzichtbaren- deutschen Wort des Jahres-Erfindung "Respektrente" hat nun auch Spanien das Wort des Jahres 2019
vorgesetzt bekommen und zu vermelden. Die Jury bewertete den gewählten Begriff als Bereicherung der spanischen und auch
der universellen Sprache; Letzteres findet seine Bestätigung auch z. B. in der zunehmenden Verwendung hier im Forum.
Als palabra del ano 2019 wurde der Begriff " el imoji " gewürdigt, zu Denglisch also Smiley; in vielen Fällen erspart sein Gebrauch
die Aktivierung des individuellen Hirnkastens zur Fahndung nach unanstößigem Wortmaterial.