Die wackeren deutschen Karnevalisten haben allesamt am morgigen Tag endlich wieder Grund zum Feiern! Der 11.11. steht
unmittelbar bevor. Habe ich mit diesem Hinweis Eulen nach Athen getragen?

Eigentlich erstaunlich die Zunahme der Zufriedenheit der Deutschen bei der aktuellen medialen Großwetterlage. Wenn die ostdeutschen Bundesländer im Ranking des Glücksatlas die hinteren Plätze belegen, so heißt das für mich nicht, daß die Menschen dort überwiegend unzufrieden sind sondern etwas weniger zufrieden als die Menschen in den westdeutschen Bundesländern. Zwischen dem Spitzenreiter im Ranking SH mit 7.44 Punkten und dem Letzten Brandenburg mit 6,76 Punkten
liegen knapp 0,75 Punkte auf einer Zufriedenheitsskala zwischen 0 und 10. Ob das ein deutlicher Abstand ist kann ich nicht beurteilen,da mir die einzelnen Kriterien
und ihre Gewichtung nicht bekannt sind. Ich gehe davon aus, daß Arbeitsplatz, Haushaltseinkommen und Gesundheit eine große Gewichtung erhalten bei der subjektiven Beurteilung der Zufriedenheit mit dem eigenen Leben.

Diesem Glücksatlas begegne ich mit großer Skepsis in Bezug auf einen repräsentativen Querschnitt der befragten Haushalte. Befragt werden 14000 Haushalte und 30000 Personen im Alter von 18-65 Jahren. Deutschland hatte 2018 knapp 41 Millionen Haushalte. Die 14 000 befragten stellen somit einen Anteil von nicht ganz
schlappen 0,04% dar. Die Haushalte der über 65 jährigen spielen keine Rolle. Aber gerade dort verschlechtern sich z.T. die Lebensbedingungen auf Grund der Einkommensverhältnisse( zu niedrige Renten und zu hohe Lebenshaltungskosten), Die Daten des Glücksatlasses stammen aus dem sogenannten soziökonomischen Panel und es handelt sich um eine seit 1984 durchgeführte Wiederholungsbefragung der gleichen Personen !!. Vom Institut für Demoskopie in Allensbach wurden zusätzlich noch 2000 Personen befragt.

Zu Deinem düsteren Szenario in den neuen Bundesländern komme ich noch in einem anderen Beitrag zurück @Belafonte.

@2014theodor
Das ist kein düsteres Szenario, das ist vielerorts Realität und die kommt nicht von ungefähr was sich leider in den Wahlergebnissen in den neuen BL widerspiegelt!
Ergebnisse von Umfragen oder speziell von einem sog. Glücksatlas sollte man nicht bedenkenlos vertrauen und ich habe schon geschrieben dass Glück und Zufriedenheit 2 Paar ganz verschiedene Schuhe sind!
Apropos düsteres Szenario, auch in eurem Teil des vereinten Deutschlands gibt es Gegenden und Kommunen wo Vielen das Wasser bis zum Hals steht.

Selten weiß man, was Glück ist, aber man weiß, was Glück war (Francoise Sagan)

Zitat von el criticador im Beitrag #151

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Die wackeren deutschen Karnevalisten haben allesamt am morgigen Tag endlich wieder Grund zum Feiern! Der 11.11. steht
unmittelbar bevor. Habe ich mit diesem Hinweis Eulen nach Athen getragen?

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Es besteht kein Zweifel daran @Belafonte, daß bei der Wiedervereinigung Fehler gemacht wurden und sich die Treuhand nicht gerade mit Ruhm bekleckert hat.Der schmerzhafte und radikale Wandel in den neunziger Jahren mit seinen Folgen für einen Teil der Ostdeutschen hinterließ offfensichtlich Spuren, die sich 30 Jahre nach der Wiedervereinigung immer noch auf die Stimmungslage auswirken. Das mag im Gegensatz der immer mehr zunehmenden Verödung ländlicher Gebiete in Städten
wie Dresden, Magdeburg oder Leipzig nicht so ins Gewicht fallen. Hinzu kommen mittlerweile Defizite in der ärztlichen Versorgung auf dem Land, im Gesundheitswesen in der Pflege oder in der Kinderbetreuung.Diese Defizite gibt es auch bei uns im Westen in den einzelnen Bundesländern mehr oder weniger.Hinzu kommen marodeStraßen und Schulen.

Im Osten gab es jedoch auch trotz der Verwerfungen der neunziger Jahre einen wirtschaftlichen Aufschwung zu dem die Ostdeutschen einen wesentlichen Beitrag leisteten. Die Zeiten der hohen Arbeitslosigkeit , die den Menschen viel abverlangt hat sind vorbei zu erkennen an den Arbeitslosenquoten einzelner Bundesländer wie Brandenburg,Sachsen und Thüringen, die in etwa im Bundesdurchschnitt liegen. Das verfügbare Einkommen der privaten Haushalte erreicht lt. Angaben mittlerweile 85% des Westniveaus mit Luft nach oben. Das hängt auch damit zusammen, daß Standorte westdeutscher Großbetriebe im Osten fehlen. Beim Niveau der Renten gibt es sicher noch Anpassungsbedarf.

Als Westdeutscher kann ich mir natürlich nur ein Urteil bilden über das was berichtet wird oder was mir zu Ohren bekommt. Und das klingt nach den Worten der großen Verwandschaft meiner Frau, die in Anklam und Wolgast nach dem Kriege eine neue Heimat fanden inzwischen ganz gut nach den Schwierigkeiten der neunziger Jahre.Ich glaube mich nicht zu irren, daß es noch zwingende Gründe gibt für unsere ostdeutschen Landsleute sich als Bürger zweiter Klasse zu fühlen und ihre Unzufriedenheit dadurch zum Ausdruck zu bringen daß sie sich der AfD zuwenden, Wenn sie schon mit der Politik der GroKo nicht einverstanden sind und das sind im Westen inzwischen auch nicht wenige, dann sollten sie ihre Stimme wenigstens einer anderen Partei geben.

Lieber@theodor, viele Dinge siehst Du schon ähnlich, aber es gibt soviel Gründe für die Unzufriedenheit vieler Ostdeutscher, weniger was den Lebensstandard betrifft, aber so viele Fehler im Einigungsprozess können gar nicht mehr korrigiert werden, so viele Brüche, Ungerechtigkeiten und Herabsetzungen werden ihre Schatten bis heute.
Wenn wir derzeit tagtäglich in den Medien und von bestimmten Parteien immer neue Horrorszenarien über das Leben in der DDR aufgetischt bekommen, könnte man meinen dass alle 17 Mio DDR- Bürger von früh bis spät und immerzu gelitten haben, haben Viele ganz einfach die Sch..... langsam voll!
Es gab Vieles was schlecht war, sehr Vieles, aber auch Vieles was wesentlich besser war, was übernehmenswert gewesen wäre.
Man fühlt sich als hätte man in 40 Jahren DDR sinnlos das Leben wertlos ist, dass unsere Biografie und Lebsleistung nichts wert ist!
Was außerdem noch an immer weiteren Abbau an Lebensqualitäten in ländlichen Gebieten dazu kommt habe ich schon geschildert und leider wählen viele den falschen Weg ihren Frust kundzutun, die wählen die schlechteste Alternative, die AfD!

Lieber@theodor, viele Dinge siehst Du schon ähnlich, aber es gibt soviel Gründe für die Unzufriedenheit vieler Ostdeutscher, weniger was den Lebensstandard betrifft, aber so viele Fehler im Einigungsprozess können gar nicht mehr korrigiert werden, so viele Brüche, Ungerechtigkeiten und Herabsetzungen werden ihre Schatten bis heute.
Wenn wir derzeit tagtäglich in den Medien und von bestimmten Parteien immer neue Horrorszenarien über das Leben in der DDR aufgetischt bekommen, könnte man meinen dass alle 17 Mio DDR- Bürger von früh bis spät und immerzu gelitten haben, haben Viele ganz einfach die Sch..... langsam voll!
Es gab Vieles was schlecht war, sehr Vieles, aber auch Vieles was wesentlich besser war, was übernehmenswert gewesen wäre.
Man fühlt sich als hätte man in 40 Jahren DDR sinnlos das Leben wertlos ist, dass unsere Biografie und Lebsleistung nichts wert ist!
Was außerdem noch an immer weiteren Abbau an Lebensqualitäten in ländlichen Gebieten dazu kommt habe ich schon geschildert und leider wählen viele den falschen Weg ihren Frust kundzutun, die wählen die schlechteste Alternative, die AfD!

@theodor,ich muß dir überwiegend Recht geben.Es sind bei der Gestaltung der Einheit Deutschlands enorme Probleme aufgetreten.Die Grundlage dafür wurde schon in den 40erJahren gelegt.Jedenfalls aus meiner Sicht.Adenauer hatte die Ostzone vollkommen aus dem Blick verloren und sich nur seiner Macht verschrieben.Mit der SPD wäre das sicherlich etwas anders gelaufen. Somit gab es zu keiner Zeit einen Plan wie die Einheit gestaltet werden könnte,auch wenn keiner wissen konnte wann dieser Zeitpunkt jemals eintritt. Aber 1989 war dieser Punkt erreicht und Alle haben nur den Mund aufgerissen. Bundeskanzler Kohl hat sicherlich sein Bestes gegeben. Aber wie gesagt,es gab keinen vernünftigen Plan. Und somit ging Vieles gegen die Wand.Es kamen zu viele Menschen die Geld verdienen wollten und nicht helfen. Ich hatte neulich schon mal erwähnt,dass ich noch Selbsttändig war. Ich habe da so einiges erleben können und gesehen ,dass zu viele Leute zwischenzeitlich Verdienst abstauben und für den der die Arbeit gemacht hat ,zu wenig bleibt.Aber wie gesagt,man muss die Sache positiv angehen.Es hat sich doch ganz gut eingepegelt.Meine Frau und ich sind zufrieden,uns geht es gut,wir sind dankbar,dass es so gelaufen ist.

@theodor, vielen Dank für die dezidierten Erläuterungen zum Stich- und Schlagwort "Glücksatlas", die ein sachliches Interesse vermitteln
und zudem die Chance bieten, die vermittelten statistischen Ergebnisse im Lichte auch anderer Meinungsbilder zu hinterfragen, zumal diese
sich selbst dann noch individuell einstellen werden, wenn ganz Deutschland ´mal über das Erreichen einer Einheits-Zehn für sämtliche
Bundesländer jubeln und über die Etablierung eines dann m. E. angemessenen Feiertages streiten könnte. Noch ist es nicht soweit - und das
finde ich auch gut (!) so, denn die Erlangung nahezu paradiesischer Zustände für das Gesamtkonstrukt BRD lässt sich wohl nur als gesamt-
gesellschaftliches Anliegen sehen, das generationsübergreifend zu verfolgen ist. Wie sich rückblickend bilanzieren lässt, sind (z. B.) im
Zusammenhang mit der Wiedervereinigung Entscheidungen getroffen und realisiert worden, die in der heutigen Bewertung womöglich anders
ausgefallen wären, doch es hilft nichts und niemanden, dies zu bejammern, sondern möglichst entsprechende Lehren für die Zukunft zu
ziehen, selbst wenn deren Gestaltung nicht mehr in unseren Händen liegt, sondern von der nachkommenden Generation zu verantworten ist.

Mal ein kleiner Tipp: Heute Abend 22:45Uhr läuft im Ersten die Story „Ungenügend“!
Hier geht es um das bundesdeutsche Bildungssystem.
Auch ein Thema, eines der Allerwichtigsten in Ost wie in West, aber nur ein einziges Puzzleteil, die mich enttäuscht zurücklassen.
Wer mir erzählen möchte dass wir hier und heute in Glückseligkeit und Zufriedenheit schwelgen sollten, der tut mir leid, zumal er vielleicht seinen Alterswohnsitz fern der Heimat bezogen hat!?

@Harry, wenn der Geduldsfaden nicht reißt,
können die Ketten nicht gesprengt werden.

Ich nehme an, dass @el criticador vor mehr als 30 Jahren in der früheren Bundeshauptstadt gelebt hat
und alles hautnah erlebt hat. Wir dagegen waren schon in Spanien und haben die 'Wiedervereinigung'
nur über Radio Deutsche Welle erlebt. Wir haben den 9.Nov.1989 mit unseren spanischen Freunden
gemeinsam mit viel Cava gefeiert. Die Welt sieht ganz anders aus, wenn man gelegentlich über den
Tellerand hinaus schaut. Was soll die Unzufriedenheit ? Mein Vorschlag: Auswandern, am besten
in die Karibik - nach Kuba

Belafonte
Danke @Sardana, für Deinen netten Rat!
Aber ich denke dass ich für mein Heimatland mehr getan habe oder immer noch tue.
Ich engagiere mich wie ich es immer getan habe und laufe nicht vor den Schwierigkeiten davon, wenn man sich mit den vorhandenen Missständen abfindet und immer nur Hosianna und Hurra schreit und der GroKo gutes Wirken bescheinigt wird sich nichts ändern, liebste Sardana!
Ich lebe trotz meiner Kritik gern in diesem Land und werde nicht das Gleiche tun wie Du und meinen letzten Atemzug, sicher nicht mehr lang hin, werde ich in meinem Heimatland vollziehen 🤗👍!
Übrigens Deine flapsige Bemerkung, ich könne ja meine Heimat verlassen, hatten wir schon einmal in D gehört, vor 8 Jahrzehnten.
Aber ich denke so hast Du es nicht gemeint ?

@Belafonte
Für meine flapsige Bemerkung entschuldige ich mich hiermit.
Schließlich habe ich Respekt vor dem Alter.
MfG

Alles in Ordnung @Sardana!