Alle Jahre wieder - einer der großen Höhepunkte des Wettkampfjahres.
Alle Jahre wieder - hochgesteckte Erwartungen der Sportpresse, weil der eine oder andere Springer unter die top-ten springt und auch mal etwas gewonnen wird. Ein paar gute Ergebnisse und schon sind mindestens 2 bis 3 Deutsche Anwärter auf den Tournee-Sieg. So die Verlautbarungen.
So auch dieses Jahr: Hochgesteckte Erwartungen und dann die Auftaktpleite in Oberstdorf. Keiner der deutschen Springer schafft es unter die ersten 10. Die Rückstände auf die Spitzenplätze sind jetzt schon so groß, dass man davon ausgehen kann, dass kein Deutscher - wie prognostiziert - die Tournee noch gewinnen kann.
Die Sportler tun mir echt Leid, weil ich dieses Gesülze der Reporter und Kommentatoren im Vorfeld von Wettkämpfen nicht mehr hören kann. Da wird favorisiert, bevor der erste Sprung absolviert ist.
Das ist auch in anderen Sportarten zu den Jahreshöhepunkten seit Jahrzehnten nicht anders - ob WM oder OS.
Ich frage mich deshalb seit Ewigkeiten, wann die Herrschaften an den Mikrofonen mal begreifen, wie Sport auf dieser Ebene stattfindet.
Es ist schon richtig.OpaH4, die Presse übertreibt gerne und weckt zu große Erwartungen. die nicht erfüllbar sind. Es dürfte allerdings auch Gründe geben, die nichts mit der Presse zu tun haben. Lies mal meinen Beitrag zur Tournee unter Wintersport und Deine Meinung zu der Trainerära nach Hess würde mich interressieren. Ich denke Du hast auch Interresse am Wintersport. Der Fußball macht ja jetzt Pause.
Ich habe mir am Sonntag und gestern die Wertungsspringversuche und den Wettbewerb bei Eurosport zu Gemüte geführt und dabei eine angenehme Zurückhaltung beim Herbeireden deutscher Favoriten registrieren können. Sicher, der ewige Thiele und sein junger Sparringspartner Siegmund formulierten ihre enttäuschten Erwartungen bezüglich Freitag und Freund, doch das möchte ich ihnen nicht ankreiden, denn ein solch herausragendes Gesamtereignis gewinnt sein nationales Interesse nicht zuletzt durch die Chance, dass auch wieder mal ein deutscher Springer zu Ehren kommen könnte, nachdem Max Bolkhart, Helmut Recknagel, Jens Weißflog und Hannawald in den einschlägigen Geschichtsbüchern schon fast vergilbt und in Ver- gessenheit geraten sind. Na gut, in Obersdorf sind die Deutschen mal wieder mitgesprungen und konnten im vorderen Mittel- feld übernachten und damit gen Garmisch aufbrechen, um zu versuchen, den Durchhänger etwas vergessen zu machen.
Ich habe ARD geschaut, an beiden Tagen. Möglicherweise gab es da Unterschiede. - im Vorfeld wie in der Berichterstattung - zuzüglich der gesendeten Zusatzbeiträge auf Grund der "Windpausen" am ersten Tag.
@ Theo
Deinen Beitrag habe ich gelesen - im anderen thread. Allerdings ist darauf zu antworten schwierig, weil ich da keine insider-Kenntnisse habe.
Skispringen ist in seiner Leistungsstruktur eine sehr komplexe Sportart wie kaum eine andere und von extrem vielen äußeren, vom Sportler unabhängigen Faktoren, wie auch psychologisch relevanten Faktoren beeinflusst, die am Wettkampftag nicht vorhersehbar sind. Die Sportler und Trainer wissen das.
Die Kommentatoren träumen und spinnen, damit die Einschaltquote stimmt, und setzen die Sportler zusätzlich unter Druck mit ihrem Erwartungsgefasel. Das stört mich als Ex-Leistungssportler, weil das nicht förderlich ist.
Gelegentlich, @shadow15, neige ich ja zu Überspitzungen. Als solche verstehe ich jedoch nicht meine Feststellung, dass sich unser aller Dasein nicht durch Spitzenplazierungen deutscher Sportler/innen ändert und es durchaus erträglich ist, wenn in Sportarten auch regelmäßig Athleten anderer Länder dominieren.
In Sachen Skisprung mahnst Du eine Palette von Maßnahmen an, die Dir überfällig scheinen. Dem will und kann ich nichts ent- gegensetzen, möchte dieser allerdings mit gebotener Zurückhaltung die Frage verabreichen: "lohnt" sich das alles?
Es gibt in Deutschland in etwa so viele Skisprungschanzen wie in Polen, Norwegen und Österreich zusammen. Dennoch liegt das Ausmaß der deutschen Erfolge in reziproker Relation zur Unmenge der Möglichkeiten , sich skispringerisch zu betätigen. Skisprung in sportlicher Ausgestaltung war, ist und bleibt in Deutschland ein (meist) winterlicher Zeitvertreib, den einige Wenige derart beherrschen, dass vereinzelte gute Plazierungen als ausreichend dafür herhalten können, auch im Fernsehen Programmzeiten in Beschlag zu nehmen. Nischensport-Interessierte wird dies erbauen, Nicht-Interessierte können das er- tragen. Beide Gruppen eint jedoch die -auch Kommentatoren bekannte- Kümmernis, dass kein einziger Zuschauer erkennen kann, in welche Plazierungsregion ein gestandener Sprung führt - und daran ändert auch nichts die zwischenzeitliche Praxis, jeden Sprung zweifach im Bild zu präsentieren. M. E. werden die nur für Rechenkünstler nachvollziehbaren Wettbewerbser- gebnisse der derzeitigen Form des Skisprunggeschehens über kurz oder lang den Garaus machen - und das würde in mir keine Traurigkeit erwecken.
Damit möchte ich es mal bewenden lassen und mich inner- und äußerlich auf Sylvester vorbereiten. Guten Rutsch allesamt!
Es lohnt sich meiner Meinung schon über die heutige Situation der deutschen Skispringer zu diskutieren. Es gibt inzwischen inhaltlich anspruchsvolle und auch konträre Kommentare, denen ich nur noch meine eigene Meinung hinzufügen möchte ohne jegliche Bewertung dieser Sportart hinsichtlich ihrer Bedeutung. Shadow 15 hat in seinem Kommentar auf wesentliche Faktoren hingewiesen, die für den Leistungsabfall verantwortlich sein könnten oder gar sind. Deshalb beschränke ich mich auf Ergänzendes,
Der leider allzu früh verstorbene Reinhard Heß, am Heiligabend war übrigens sein Todestag, war ohne Zweifel ein Glücksfall für den DSV. Als ausgebildeter Sportlehrer verfügte Heß auch über pädagogische Fähigkeiten und Kenntnisse in der pschologischen Betreuung gerade junger talentierter Springer. Davon profitierten besonders die damals jungen Springer Hannawald und Schmitt, die ohne die mentale Unterstützung von Heß nicht diese überragenden Erfolge gefeiert hätten., denn beide waren im psychischen Bereich anfällig. Nach der Ära Heß verschwand Schmitt im Mittelmaß bis hin zum "Mitläufer oder Mitspringer". abgesehen von einigen schönen Erfolgen im Team. Warum wohl? Die Antwort liegt nahe und das scheint auch seit einiger Zeit das heutige Problem zu sein.
Der Österreicher Schuster amtierender Bundestrainer ist sicher kein schlechter, das beweisen auch viele schöne Einzelerfolge. doch irgendwie gelingt es ihm nicht talentierte Leute wie Freund und Freitag zu konstanteren Springern zu formen. Besonders auffällig ist das immer wiederkehrende mäßige Abschneiden bei der Vierschanzentournee.ohne daß ich jetzt auch der Meinung bin, die Erwartungen sind zu hochgeschraubt. Ist das nicht auch eine Kopfsache? Gelingt es Schuster nicht in dem Maße, die Springer auch mental auf eine solch nervenaufreibende Tournee optimal vorzubereiten. Irgendwann werden wir die passende Antwort darauf erhalten. Die heutige Quali für das Neujahrsspringen in GP war übrigens ganz ansprechend.
Auch wenn ich den Frust von Bundestrainer Schuster verstehen kann halte ich seine Aussage nicht für hilfreich, was die Springer betrifft. Der Satz " Wir sind heute gesprungen wie bei den Rentieren in Kuusamo Finnland ist nicht gerade motivierend. Er ist mir zu sehr abwertend und albern. Schuster sollte sich mal hinterfragen . warum Freitag und Freund, beides inzwischen erfahrenere Springer, immer wieder bei der Tournee versagen. Liegt das wirklich nur an den Athleten selbst und Ian ihren Nerven.?. Ist er nicht auch als Psychologe gefragt?
Nun hat es doch geklappt. Freitag gewann das dritte Springen ausgerechnet in Innsbruck vor dem Lokalmatador Kraft. Kaum ist der erste Druck weg, und schon zeigen sie was sie drauf haben. Also doch eine Kopfsache oder ist der Schuster als Psychologe tätig geworden? Die Österreicher werden es verschmerzen, denn der Gesamtsieg ist Kraft kaum mehr zu nehmen.Außerdem sprang er einen fantastischen Schanzenrekord. Mein Glückwunsch gilt auch ihm
Hatte man Richard Freitag heute auf dem Schirm für den Tagessieg? Ich hätte ja eher Severin Freund vorne erwartet.
Aber vor allem Stefan Kraft, den kannte doch eigentlich keiner vorher, oder?
Aber, was mich besonders interessiert, ist dieser Noriaki Kasai aus Japan. Wie alt ist der eigentlich, den Namen kenne ich schon seit mindestens 15 Jahren (gefühlt), und der springt immer noch auf Platz 3?
Wie gesagt, ich bin jetzt nicht der Skisprung-Experte, deshalb verzeiht mir eventuelle dumme Fragen.
Aber dieses Forum war ja eigentlich auch immer als "Plauderecke" zum Sport gedacht, wo nicht jeder alles wissen muss.
Zitat von MasterOfTheUniverseHatte man Richard Freitag heute auf dem Schirm für den Tagessieg? Ich hätte ja eher Severin Freund vorne erwartet.
Aber vor allem Stefan Kraft, den kannte doch eigentlich keiner vorher, oder?
Aber, was mich besonders interessiert, ist dieser Noriaki Kasai aus Japan. Wie alt ist der eigentlich, den Namen kenne ich schon seit mindestens 15 Jahren (gefühlt), und der springt immer noch auf Platz 3?
Wie gesagt, ich bin jetzt nicht der Skisprung-Experte, deshalb verzeiht mir eventuelle dumme Fragen.
Aber dieses Forum war ja eigentlich auch immer als "Plauderecke" zum Sport gedacht, wo nicht jeder alles wissen muss.
MotU
Hallo MotU
Dieser Noriaki Kasai ist bereits 42 Jahre alt und du hast richtig gefühlt .Seit 1988 beim Skispringen. Viele gute Weltcupplatzierungen, zu olympischen Ehren kam er leider nie. Ein" Methusalem" und großer Sportler, der sich in diesem für einen Skispringer biblischen Alter noch den Gefahren des Skispringens aussetzt. Wirklich bewundernswert
Kraft gehört zur Garde der jungen Springer in Österreich , die imme wieder wie Pilze aus dem Boden schießen. Er scheint eine große Karriere vor sich zu haben, steht vor dem Gesamtsieg und belegte letztes Jahr noch Platz 27
Denk an Deinen von Dir stammenden Satz es gibt keine dummen Fragen. Es wäre fatal wenn jeder von uns alles wissen würde wo bliebe da die Spannung? Außerdem habe ich zur Beantwortung Deiner Fragen auch googeln müssen
Mit dem seit Generationen offenbar unentbehrlichen Dirk Thiele immer noch im Ohr, wird Google eigentlich entbehrlich. Nach den nächsten drei 4Schanzen-Tourneen wird Thiele auch schon 75 Jahre.
Theo, ich bitte dich. Kasai hat 1994! Silber im Mannschaftsspringen geholt, und 2014 Silber im Einzel und Bronze mit der Mannschaft. Die deutschen Springer und die Tournee, erinnert mich irgendwie an die letzte Frauenfußball-WM. Da war sich auch keiner zu blöde, den Titel im Vorraus zu vergeben.
Zitat von PinkyTheo, ich bitte dich. Kasai hat 1994! Silber im Mannschaftsspringen geholt, und 2014 Silber im Einzel und Bronze mit der Mannschaft. Die deutschen Springer und die Tournee, erinnert mich irgendwie an die letzte Frauenfußball-WM. Da war sich auch keiner zu blöde, den Titel im Vorraus zu vergeben.
Hallo Pinky
Du hast mich erwischt beim Flunkern. Ans Mannschaftsspringen hab ich gar nicht gedacht und die Silbermedaille im Einzel hab ich unterschlagen gibt eine gelbe Karte. Gut aufgepaßt.
Einigermaßen versöhnlicher Abschluß der Tournee.Mit dem Plätzen 6 für Freitag und 8 für Freund im Gesamtklassement kann man nach den anfänglichen Enttäuschungen zufrieden sein. Auch die Platzierungen der restlichen Springer geben doch wieder zu Hoffnungen Anlaß. Überschattet wurde der letzte Tag von dem schweren Sturz von Simon Amann, der zunächst Schlimmeres befürchten ließ Aber auch eine schwere Gehirnerschütterung ist ja kein Pappenstiel. Offenbar wurde dem mehrfachen Olympiasieger sein Ehrgeiz zum Verhängnis, er wollte unbedingt aufs Podest. Ein Tourgesamtsieg fehlt ihm auch noch in seiner so erfolgreichen Laufbahn. Denk daran Simon, du bist auch schon 33 Jahre und alles kann man nicht erzwingen Auf jeden Fall gute Besserung und alles Gute.
Fussball und Sport - Forum
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29.12.2014 21:51
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