Eine Premiere gab es noch beim gestrigen Spiel. Erster Sieg der Engländerrinnen gegen die deutschen völlig
enttäuschten und auch enttäuschenden? Damen Daher haben sie diesen für den englischen Frauenfußball bedeutsamen Erfolg noch
ausgelassener gefeiert, es sei ihnen gegönnt.

Ein Wort noch zu Sylvia Neid und an ihre Kritiker, reinmachen kann sie die Dinger halt nicht selbst,

Mit dem Sieg der USA, der hier eigenartigerweise Sprachlosigkeit erwachsen ließ, ist erstmal Schluss mit lustig, auch wenn es
mir irgendwie schwerfällt, die Dinger, die sich Neid nicht selbst reinmachen kann, unkommentiert in die Vergessenheit zu
entlassen.....

Keine Reaktionen zum Endspiel das geht nun wirklich nicht, 4 Tore in 15 Minuten, die Japanerinnen
müssen sich ja vorgekommen sein wie aus einem Land der untergehenden nicht aufgehenden
Sonne. Und der Hurst ist auch nicht mehr alleiniger Rekordhalter mit seinen 3 Endspieltoren.
Eines der 3 Tore von Carli Lloyd war schon kurios.

Ich hoffe @ el criticador es ist Dir nicht allzu schwer gefallen die Dinger von Neid unkommentiert zu lassen.
Was man manchmal doch für Worte wählt! , beinahe schon reif für eine Zensur.

Eines vorweg - ich habe von den letzten drei Spielen unserer Damen weniger als die Hälfte gesehen und kann daher keine detaillierte Beurteilung abgeben, aber es war schon erkennbar, dass es im Offensivspiel Probleme gegeben hat und dafür ist auch die schwache Torausbeute ein Beleg.
Natürlich kann oder konnte Sylvia Neid die Bälle nicht selbst verwandeln, aber von diesem Problem kann auch Jogi Löw ein Lied singen. Wenn ein Turnier nicht so läuft, wie man/frau es sich vorgestellt hat, trifft die Kritik in erster Linie den Trainer/die Trainerin.

Gibt oder gab es irgendeine(n) deutsche(n) Fußball-Nationalmannschafts-Trainer(in), dessen/deren Handschrift jemals ein
Team geprägt hat? Diese Trainer/innen unterscheiden sich m. E. von den ebenfalls vorgeschriebenen 4 Eckfähnchen nur da-
durch, dass sie ihr Dasein durch erheiternde Werbeauftritte inzwischen anreichern können. Auf dem Feld agieren jeweils elf
hochgeschulte Fußball-Individualisten, deren Aufmerksamkeit in der Regel weniger dem Gehampel, den fernsehgerechten
Sorgenfalten oder den Maniküreversuchen des Trainers gilt, sondern darauf ausgerichtet ist, eine Minderung des eigenen
Marktwertes abzuwehren. Ich sehe schon wieder @heidschnuckes Transparent am Horizont "..nun mal langsam mit..", aber
m. E. wird der Stellenwert von Trainern für die N11 derart aufgeblasen, dass man mal mit der Nadel hineinpiksen muss.

heidschnuckchen
wird sich leider damit abfinden müssen, daß über das Thema "Frauenfußball" jetzt wieder für 4 Jahre der Deckel des Schweigens gelegt wird.

el Cri........
Aber ich finde schon, daß Trainer wie Herberger, H. Schön und auch Löw , mehr als z.B. Völler oder E. Ribbeck der NN- Elf ein besonderes Gesicht gaben und ihr eine hohe Spielkultur vermittelten , weil sie Spieler auf anderen Positionen spielen ließen (bestes Beispiel Lahm) als im heimischen Verein.

Ich könnte mich zu einem nahezu zustimmendem Kopfnicken hinreißen lassen, @Randberliner, wenn Du anstelle der Einord-
nung "besonderes Gesicht" die Wertungsgattung "doppeltes Gesicht" akzeptieren würdest und wir die örtliche Konkreti-
sierung der Spielkultur durch zwei "Gänsefüßchen" erstrahlen ließen.

Man kann es drehen und wenden wie man will. Alle ca. 20 Jahre wird Deutschland Weltmeister, egal wer trainiert. Oder anders herum: Die Weltmeistertrainer haben es alle nur einmal geschafft.

Randberlinerchen, schön. dass Du Dich sorgst. Musst Du aber nicht, ich schaue nun einfach Männerfußball.

@heidschnucke, es gibt da zwischen Frauen- und Männerfußball noch ein eigenartiges Gebilde im fußballerischen Mannschafts-
sport, das sich speziell den Herren geöffnet hat, die entweder nicht mehr lange durchhalten können oder deren Lust nach be-
reits 45 Minuten erschöpft ist: gemeint ist der sog. Telekom-Fußball, der am Sonntag mit prominenten Vereinsnamen, jedoch
mit dem dargestellt beschränkt verwendbaren Spielermaterial gar einen Pokal für die museale Schrankwand auslobt. SAT1
übertragt diese Darbietung für alle einschlägigen Feinschmecker aus unerfindlichen Gründen, obschon die Massen der Über-
tragung eines zeitgleichen Papst-Gottesdienstes folgen werden (BR) und die Restbestände wirklich am Sport interessierter
Zuschauer/innen an der ARD bzw. Eurosport einfach nicht vorbeikommen werden (TdF). Nur dem @Randberliner wird es wohl
gelingen, aller 3 Knaller zu entsagen und in den Fluten seines Vorgartenpools um ein blaues Wunder für seine Hertha zu
flehen.

Es sind schon merkwürdige Begriffe wie Gesicht, Handschrift, Stil oder auch Philosophie die Mannschaften verliehen werden
in Verbindung mit den Trainerinnen und Trainern, die mit ihnen zusammenarbeiten.. Die Worte Anteil oder
Verdienst eines Trainers gefallen mir da schon besser. Da fällt mir der Helmut Schön ein, Er war bekannt dafür, daß er seinen
Spielern viele Freiräume ließ und sie nicht gerne in taktische Zwangsjacken steckte. Bei dem ihm damals zur Verfügung
stehenden Spielermaterial war das sicher der richtige Weg. Insofern hat auch er seinen Anteil zu den damaligen
Erfolgen beigetragenn ohne der Mannschaft sein Gesicht verpaßt zu haben. Das klappte nicht immer und schon wurde ihm das als Schwäche angekreidet, besonders in
seinen letzten beiden Trainerjahren wo die ganz großen Erfolge ausblieben.

Sylvia Neid, Sepp Herberger, Jogi Löw oder Franz Beckenbauer und das gilt auch für andere Trainer haben oder hatten jeder auf seine Art Anteil am Erfolg
der von ihnen betreuten Mannschaften, aber ein Gesicht verliehen oder das Tragen ihrer Handschrift, das wäre zu weit
gegriffen. In erster Linie ist es auch die individuelle Klasse von Spielerinnen und Spielern, die den Erfolg einer Mannschaft
ausmachen.

Ein wenig überrascht es mich schon, dass einem Job mit derart hochgehängter Bedeutung ein doch recht diffuses Bewertungs-
bild zuteil wird. Die Erklärung dafür mag auch darin liegen, dass dem sog. Trainer inzwischen die Ursprungsbedeutung im Wort-
sinne abhanden gekommen ist ("jemand, der dressiert") und auch sog. Trainer zu Ehren gelangten, die selbst eines ausge-
wiesenen Trainers an ihrer Seite bedurften, um in der Nebenrolle als sog. Teamchefs die richtigen Trainer ausstechen zu
können. Bezeichnend für diese Dilemma-Situation dürfte m. E. zudem die sprachliche Hilflosigkeit sein, mit der ein Begriff wie
"Teamchef" in Deutschland schlichtweg aus dem österreichischen Sprachschatz geraubt werden musste, weil der naheliegen-
de deutsche "Übungsleiter" zu altbacken klang und der Ersatzbegriff "Coach" als zu nichtssagend eingestuft wurde. Vielleicht
wäre es an der Zeit, dieses Problem auf höchster Ebene mit der gebotenen konstruktiven deutschen Kreativität zu disku-
tieren und sich zu einem alternativlosen Neuanfang durchzuringen, in dem dann auch der gesamte "Trainer"-Stab, dem die
eigentlichen Traineraufgaben obliegen, eine angemessene Würdigung erfahren könnte. Nachdem jetzt zu unser aller Freude
selbst für "Die Mannschaft" der große Wurf gelungen scheint, sollte ähnliches doch auch für die Figuren an der Seitenlinie
möglich sein. Ein jeder kennt die hängende Spitze oder die falsche 9, kaum einer die Funktion des Bundes-, National- oder
sonstwie genannten Trainers.

el criticadoe schreibt,
"Ein jeder kennt die hängende Spitze oder die falsche 9,kaum einer die Funktion des Bundes-, National- oder sonstwie genannten Trainers".

Einige wenige Bemerkungen dazu.
Beinahe jeder wußte aber bis vor kurzer Zeit, daß Nationaltrainer oder wie immer wir sie benennen möchten, stil- und konzeptlos sind und überhaupt immer alles verkehrt machen.
Am Beispiel Jogi Löw gemessen, war der die größte Flasche die eine deutsche Elf je betreute.
Wer es nicht glaubt, im ZDF- Archiv ist alles hinterlegt. Schimpf und Schande ergossen sich über Jogis Haupt, auch von Interpreten die allen bestens bekannt sind. Noch kurz vor dem WM- Erfolg wurde gelästert, der hat noch nix erreicht und das wird auch so bleiben.
Und Löw war keine Ausnahme.
Herberger wurde als Verräter des deutschen Volkes dargestellt als er in der Schweiz im ersten Spiel gegen Ungarn die B-Elf auf den Rasen schickte.
Es war der größte Schachzug in der Geschichte des Fußballs was er erdachte und alle Kritiker waren nach dem WM- Gewinn verstummt als hätte es sie nie gegeben.
Wer das nicht selbst erlebt hat, weil zu jung, das "Wunder von Bern" ist ein Film der die Wahrheit dokumentarisch nach vollzieht.

Es gibt bekanntlich ca 80 Millionen in Deutschland die mehr drauf haben als der NN- Trainer denn sie wissen alles besser.

Natürlich mußte der großmäulige Randberliner vor der WM 2014 auch seinen Tipp abgeben um sich später der Kritik stellen.
Und ganz kleinlaut sagte ich damals, der Jogi packt es.
Die Bescheidenheit gewann und wurde zur Gerechtigkeit, der Randberliner lebt immer noch und hat das große Maul!
"ö"

Meiner Meinung nach kann ein Bundestrainer - ich bleibe jetzt einfach mal bei dieser Bezeichnung - der Spielweise seiner Mannschaft nur ganz bedingt eine eigene "Handschrift" verleihen.
Der Grund dafür ist, dass er im Gegensatz zu einem Vereinstrainer seine Spieler nur selten für Trainingseinheiten zusammen hat und nur alle 2 Jahre mal für einen längeren Zeitraum.
Die Kunst eines Nationaltrainers kann man vielleicht mit einem guten Koch vergleichen; das meine ich wirklich ernst.
Und zwar : gute Zutaten (die Stärken, die ein Spieler im Verein bewiesen hat) zu einem möglichst guten Gericht zusammen zu mischen. Bekanntermaßen passen auch nicht immer gute Zutaten zusammen. Beispiel aus den 70er Jahren : Overath und Netzer, die selten zusammen gespielt haben.

Dies, @Steve, ist -wie ich unterstreichen möchte- eine völlig zutreffende Diagnose, die im Kern auch zukunftsweisende Elemente aufweist. So wurde Alfons Schuhbeck schon vor weit über 30 Jahren sterngeehrt und hat seitdem über Jahr-
zehnte den Aufstieg des FCB in den Sternenhimmel in maßgeblicher Position mitverantwortet, auch wenn sein Anteil durch
Fußballpuristen nie angemessen quantifiziert wurde. Warum gibt man nicht mal einer derart immer noch erstaunlich agilen
Figur die Gelegenheit, in der Funktion des Bundeskochs weitere Sterne ins deutsche Sammelalbum hinzufügen zu können?
Damit wäre auch die Diskussion über die Gestalten beendet, über deren zutreffende Benennung weitaus mehr diskutiert
wird als über die Fragwürdigkeiten, die sie einem guten Gericht häufig zumuten. Schluss mit lustig - jetzt muss ich an den
Herd!

Und ich sage, die WM der strickenden Zunft hat Spuren hinterlassen.
Es erstaunt mich, daß Ihr immer noch in Wort und Ton von der Weiblichkeit gefesselt seit.
In den Medien ist das Ding längst abgehakt.