Interessante Daten @el criticador, die von Dir hier übermittelt wurden. Bei 64 verhinderten
"Fehlurteilen", die womöglich spielentscheidenden Einfluss hatten müßten eigentlich die
Kritiker des Videobeweises zu denen auch ich mich noch zähle verstummen. Wenn 88
Eingriffe zu einer Korrektur durch den Platzschiri führten und 64 Fehlentscheidungen
vermieden werden konnten bliebe noch nachzufragen was aus der Differenz der restlichen
24 Entscheidungen wurde. Ich gehe davon aus, daß die Platzschiris entweder bei ihren
Entscheidungen blieben oder sich vom Video-Schiri beeinflussen ließen , verunsichert waren und ihre ursprünglich
richtige Entscheidung korrigierten so daß es zu fehlerhaften Eingriffen kam.

Interessant wär es noch zu wissen wieviele Situationen es gab, wo der Video-Assistent nicht
eingegriffen hat obwohl eine Fehlentscheidung des Platzschiris vorlag. Auf jeden Fall wird
der Video-Beweis ein Dauerthema bleiben und immer wieder neue Diskussionen entfachen.

Deine letzte Frage, @theodor, lässt sich nicht beantworten. Dies begründet sich schon dadurch, dass die Situationen, in denen
der Video-Schiri qua Aufgabenstellung eingreifen KANN, konkret eingeengt sind: Torerzielung (Foul, Handspiel, Abseits oder
andere Regelwidrigkeit), Strafstoß/Elfer (nicht oder falsch geahndetes Vergehen), Rote Karte (nicht oder falsch geahndetes Vergehen), Verwechslung eines Spielers (bei Gelber, Roter oder Gelb-Roter Karte).

Angenehm überrascht bin ich selbst von der Schnelligkeit, mit der in der Buli der VAR umgesetzt wird; nach einer DFL-Auswertung der 2. Saisonhälfte 2017/18 dauerte eine Unterbrechung im Schnitt 53 Sekunden. Da kann man eigentlich kaum
meckern, zumal wenn man sich in Erinnerung ruft, dass bei der letzten WM in Russland dafür im Schnitt weit mehr als 80
Sekunden benötigt wurden. Dem Kellermann in Köln stehen für seine Empfehlungen an den verantwortlichen Platz-Schiri
übrigens für jedes Buli-Spiel die Bilder von rd. 20 Platzkameras zur Verfügung; lange vorbei also die Zeiten, in denen wir
uns klaglos daran gewohnt hatten, dass insgesamt drei Kameras für die Übertragung oder Aufzeichnung einer Buli-Partie
völlig ausreichten.

Zur Informationserweiterung habe ich mir dieser Tage ´mal einige Videos über die Arbeit im Kölner Keller angesehen; daraus
habe ich hinzugelernt, dass "dem Videoassistenten" noch zwei weitere Videounterassistenten zugeordnet sind, sodass es ja
eigentlich ein Trio ist, bei dem Unmut abgeladen oder dem Respekt zu zollen ist. Was mich allerdings ratlos zurückgelassen hat,
war/ist die Eigentümlichkeit, dass alle drei Assistenten ihre Tätigkeit in der kompletten Schiedsrichterkluft wahrnehmen;
vielleicht führte ein salopperes Outfit ja zu noch anfechtbareren oder auch volkstümerischeren Ergebnissen.

Zwei Handspiele die am letzten WE zu Fehlentscheidungen oder auch angeblichen Fehlentscheidungen durch den Schiri bzw. den Kölner Keller führten. brachten die Medien und somit die Massen in Wallung.
Die Nr.1:
Beim Spiel Hertha BSC - VFB Stuttgart spielte Herthas Karim Rekik nach einem VFB - Eckstoß den Ball im 16er klar mit der Hand. Es hätte Elfmeter geben müssen, aber der Pfiff blieb aus
Von den Stuttgartern Spielern und ihrer Bank - keine Proteste und der Kölner Keller meldete sich auch nicht.
Erst lange nach der Aktion, ich glaube das Spiel war schon vorbei, wurde eine Zeitlupe eingespielt die das Vergehen von Rekik offenbarte und dann ging das Geschrei so richtig los. Am lautesten brüllte der VFB- Trainer der den Kölner Keller verantwortlich machte, weil die sich nicht gemeldet haben.
Es ist aber so. Kein Spieler auf dem Platz, kein Verantwortlicher auf der Bank, kein Zuschauer im Stadion (ich auch nicht) und kein TV- Zuschauer hat dieses Handspiel gesehen. Im Keller haben sie es auch nicht rechtzeitig mitbekommen, denn die haben das gleiche TV- Bild wie jeder andere Bürger in seinem trauten Heim auch. Der Keller schaltet sich rückwirkend ein wenn ein Verdacht vorliegt und sie sich die Szene nochmal vergegenwärtigt haben. Nun kann gesagt werden, sie hätten doch später schauen können. Wenn aber kein Verdacht vorliegt wird nicht geschaut. Wie dann später das Handspiel noch aufgedeckt wurde entzieht sich meiner Kenntnis. Aber es kann nicht jede Situation im Keller mittels Zeitlupenüberwachung geprüft werden, dann gibt es in einem Spiel kein Ende.
Als Karim Rekik das Vergehen gezeigt wurde, zuckte der erschrocken zusammen und er beteuerte das er das nicht absichtlich getan und gar nicht bemerkt hätte. Das glaube ich ihm auch, es geschah im Unterbewusstsein.
Der Ex- Herthaner und jetzige VFB- Spieler Esswein sprach vom klarsten nicht gegebenen Handelfmeter der Saison. Aber das hat er erst lange nach dem Spiel gesagt. Beim Spiel selbst ist ihm das nicht aufgefallen obwohl er auf dem Rasen stand und ob er das überhaupt gesagt hätte wenn er noch bei Hertha wäre???

Die Nr.2:
Beim Spiel FC Bayern - Hannover 96 gab der Schiri nach Video- Betrachtung Handelfmeter für den Schlafenden Riesen, weil Jerome Boateng den Ball an den Arm bekommen hat.
Diese Entscheidung brachte die Medien und einen Großteil des Volkes in Aufruhr. Es wird die Meinung vertreten, Boateng hat den Arm/ Hand am Körper anlegt und drehte sich aus dem Schuß heraus um den Kontakt zu vermeiden.
Und da liegt der Hase im Pfeffer und ich widerspreche laut!
Ich sage, der Schiri hat alles richtig gemacht. Jerome Boateng hat sich nicht mit dem angelegten Arm aus dem Schuß heraus, sondern hineingedreht. Wenn er sich nicht dreht wird er nicht am Arm sondern an einem anderen Körperteil getroffen und es gibt keinen Elfer. Er hat sich gedreht, weil er sich schützen wollte, aber die "Schutzhand" gibt es laut Regelwerk nicht.
Elfmeter!
Ob die Regel ok ist ist eine andere Sache, aber sie ist so und deshalb hat sich der Schiri dran zu halten.

Dieses, werter @Randberliner, ist/war der wortreichste Beitrag, der mir in den vergangenen ein Dutzend Jahren von Dir je
zu Gesicht gekommen ist. Dass er ausgerechnet der Problematik des Videobeweises gewidmet ist, öffnet selbst mir den Weg
zu der Erkenntnis, dass Deine ansonsten federführenden Herzensangelegenheiten ( die alte Dame und die Försterei ) eine
Weiterentwicklung hin zu den wirklich weltbewegenden Grundfesten der Unterhaltungssparte "Fußball" genommen haben, die
sich ohne eine weitere kritisch konstruktive und wortmächtige Begleitung aus Deiner Feder der Zerbröselungsgefahr kaum
werden entziehen können. Eigentlich wollte ich nur Danke sagen, aber meine Hirnwindungen ließen sich auf die Schnelle und
spontan nicht entknoten.

Kompliment @ Randberliner für die Aufarbeitung der strittigen Handelferszenen die uns inzwischen
Woche für Woche beschäftigen.Bliebe noch der Fall Götze beim Spiel Werder-BVB aber auf den will
ich nicht mehr eingehen,Die jetzige Regelauslegung kann so auf Dauer nicht bestehen bleiben, da
sie immer mehr zu unterschiedlichen Auffassungen zwischen Platz-Schiri und VA führt und damit
zu einer stetig steigenden Anzahl von Handelfmetern ( bisher 30 in dieser Saison) von denen
eine ganze Anzahl durchaus mehr als zweifelhaft bzw. unberechtigt waren.

Der Video Beweis hat aber auf jeden Fall dazu geführt auf die Unzulänglichkeiten des jetzigen
Regelwerkes aufmerksam zu machen löst aber das Problem nicht, denn auch der Video Schiri
hat auf die Frage "Absicht oder nicht" auch nicht immer eine eindeutige Antwort. Das sieht man
an den nicht erfolgten Eingriffen wo sie nach mehrheitlicher Auffassung nötig gewesen wären.


Handelfmeter kann es meiner Meinung nur dann geben, wenn die Handbewegung eindeutig und sichtbar
in Richtung Ball geht und diesen berührt oder der Ball mit dem Arm bzw. Ellbogen sichtbar wegbefördert wird.
Die Platz Schiris benötigen eine einfacher zu handhabende Regel , die ihnen bei der Entscheidungsfindung hilft
und der Video Schiri sollte dann nur bei wirklich krassen Fehlentscheidungen eingreifen.

Hier ist der für das internatonale Regelwerk zuständige Intern.Football Association Bord (IFAB) gefordert.
So wie jetzt können wir nicht mehr in die neue Saison gehen. Der ganze Firlefanz mit unnatürlicher
und natürlicher Körperhaltung muß aufhören.

Noch eine Bemerkung die mir wichtig erscheint.
Es wird immer vom absichtlichen Handspiel gesprochen und das gibt es beinahe gar nicht.
Zumindest kann ein Schiedsrichter zwischen einem absichtlichen und einem unabsichtlichen Handspiel nicht unterscheiden. Wenn er das kann, dann muß er die göttliche Gabe haben, daß er dem Verursacher ins Gehirn schauen kann.
Der Fall Karim Rekik ist der beste Beweis dafür. Der hat das nie absichtlich getan sondern im Affekt gehandelt ganz gegen seine faire Art Fußball zu zelebrieren.
Und überhaupt, die Herthaner sind die fairsten Spieler auf der ganzen Welt, aber wozu schreib ich das, das ist Euch jahrelang bekannt.
Danke!

In der Fairness-Tabelle rangiert Hertha BSC derzeit auf Platz 16!

Dei Regelauslegungen verwundenr einen schon manchmal.Zuweilen werden regelrechte Ringkämpfe ausgetragen.Soetwas gab es zu meiner Zeit nicht.Und Handspiel war es auch, wie der Randberliner schrieb,wenn sich der Spieler mit angelegten Arm in den Schuß drehte,er hätte sich ja nicht drehen brauchen.

Verrät der Dreh mit dem drehen vielleicht den Weicheikicker?