Wenn ich in Berlin bin stelle ich fest, daß Rucksackträger beinahe ausschließlich Touristen sind.
Und der gewöhnliche Berliner? Der hat gar keine Hand mehr frei. In der einen Hand das Smart und in der anderen die Flasche Bier.
Es ist zu einer Unsitte geworden, Bierflaschen neuerdings kilometerweit durch die Stadt zu schleppen. Mit der Bierflasche in der Hand, das soll cool sein, aber ich versteh das nicht.
Da gönne ich mir lieber den Verzehr der Schrippe mit Fisch vor Ort im Olymp und das Bier schlürfe ich in aller Gemütlichkeit im trauten Heim.

Wer in diversen Gemeinden Mallorcas mit einer (geöffneten) Bierflasche in der Hand flanierend von Ordnungskräften ange-
sprochen wird, sollte sich nicht wundern, wenn er in ein Gespräch verwickelt wird, das Rückschlüsse auf den Zustand des
Bierflaschenträgers ermöglichen könnte. Sollte dieser den Tatbestand des gesitteten Trinkens nicht mehr gewährleisten, darf
sich der abgefüllte Bierflaschenträger an einem Verwarnungsgeld erbauen, das Wiederholungstäter abschrecken soll, aller-
dings mit (ab) 100 Euro auch nicht gerade ein Schnäppchen darstellt. Die Zahl der coolen Boys nimmt jedenfalls sichtbar ab.

Ich finde, es hat irgendwie etwas Proletenhaftes, mit einer Flasche Bier in der Gegend herum zu laufen.

Zitat von Steve Beckenbauer

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Ich finde, es hat irgendwie etwas Proletenhaftes, mit einer Flasche Bier in der Gegend herum zu laufen.

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Vor dem Hintergrund dieser -nachvollziehbaren- Bewertung in diesem Zusammenhang ein Lob für die Leipziger, die die Flasche
Bier zunehmend durch eine Dose Red Bull ersetzen.

Ich beobachte eine sich zunehmend ausbreitende Angewohnheit flanierender Touristenpaare: nachdem der maskuline Part
vor einem Cafe oder einer Bar abgestellt wurde, um sich dort in die Großbuchstaben der BILD vertiefen zu dürfen, steuert der
feminine Part relativ zielsicher und mit entschlossener Wortlosigkeit den Toilettenbereich an, okkupiert diesen ein Weilchen
und entschwindet sodann unter Beibehaltung der Wortlosigkeit wieder in Richtung des maskulinen Parts, der durch ein kurzes
Räuspern Anlass sieht, die Zeitung zusammenzufalten und im Sog des femininen Parts händchenhaltend und meist relativ
gelangweilt seine Flanierphase fortzusetzen. Diese Praxis der Erleichterung mag unter Sparsamkeitsaspekten nachvollziehbar sein und ist dem Wildpinkeln sicher vorzuziehen, doch mich überrascht die ungemeine Selbstverständlichkeit, mit der dies
Schule macht. Ob es wohl zuviel verlangt wäre, dem Drang nach Erleichterung die Frage nach der Erlaubnis voranzustellen?

Es ist noch garnicht solange her, da zählte es zum Stamm-Outfit auch sonnenhungriger Teutonen, das ansprechende
Erscheinungsbild nicht nur auf Gesundheitssandalen und weiße bzw. geringelte Socken zu begrenzen, sondern ihm durch
das lässige Tragen von Gelenk-Handtaschen auch internationalen Schliff zu verpassen. Wie ich nun feststellen muss, fehlen
in diesem Jahr weder Sandalen noch Socken, doch niemand schlenkert mehr mit Gelenk-Handtaschen in Höhe seiner Ober-
schenkel umher. Ob diese wohl inzwischen in den Rucksäcken unter der Erwägung des Tragekomforts mitgeschleppt werden?
Vielleicht erbarmt sich ein Gelenk-Handtaschenträger-User meiner Neugier.

Ich habe mir neulich ungefähr diese Umhängetasche zugelegt :




@el criticador - Gibt es dieses Modell auch auf Mallorca zu sehen ?

@Steve, nachdem ich nun über ´ne Woche Modellfahndung auf Mallorca zeitlich abzwacken konnte, möchte ich mich der Pein
weiterer Suche entziehen, zumal Du mir die Maße dieses Modells vorenthalten hast und ich den Eindruck gewonnen habe, dass
sich hier zunehmend Irritationen entwickeln, wenn sich Umhängetaschenträger und vor allem -trägerinnen von mir körpermittig
angestarrt entdecken. Vermutlich ist auf dem mir verfügbar gemachten Modellfahndungsfoto das Modell "Tumi" abgelichtet, also eine Harrison-Tasche aus fein genarbtem Rindsleder, die im Handel für knapp 400 Euro über den Tisch geht, um sich der
Schulter anschmiegen zu dürfen. Das ist -nebenbei bemerkt- aber auch schon eine Dimension, bei der es bedenkenswert wäre,
auf hiesigen Wochenmärkten ein Plagiat für 8 Euro zu erstehen und für die Differenz entweder einen draufzumachen oder den
Kontakt zu einem anderen Modell zu knüpfen.

Sozusagen als Beifang meiner Umhängetaschenträgerbeobachtungsmaßnahmen ist mir die rasant zunehmende Häufigkeit
ins Auge gesprungen, mit der sich offenbar die Sitte ausbreitet, die männliche Beinkleidung derart abgesenkt unterhalb der
Hüften herumschlottern zu lassen, dass hinterrücks der Schriftzug des Unterhosenlabels dem öffentlichen Interesse zuge-
mutet wird. Zu meinem Erstaunen herrscht da allerdings keine Vielfalt, sondern eine recht anspruchslose Monotonie, denn
der maskuline Mittelbau wird nahezu ausnahmslos den Händen von Calvin Klein anvertraut. Wie mag dieser Feinrippveredler
es geschafft haben, dass selbst sportlich daherwandelnde Zeitgenossen zum Reklameboy degeneriert sind?

Zitat von el criticador

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Zu meinem Erstaunen herrscht da allerdings keine Vielfalt, sondern eine recht anspruchslose Monotonie, denn
der maskuline Mittelbau wird nahezu ausnahmslos den Händen von Calvin Klein anvertraut. Wie mag dieser Feinrippveredler es geschafft haben, dass selbst sportlich daherwandelnde Zeitgenossen zum Reklameboy degeneriert sind?

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Vielleicht wurde auf "DER INSEL" ja gerade ein Container mit den entsprechenden Accessoires
angeschwemmt, der auf seinem Weg aus Fernost vom Frachter gefallen ist?
Oder es sind einfach zu viele Gäste aus dem "Mutterland des Fussballs" bei Dir unterwegs,
die ja auch für ihre "modischen Vorlieben" berüchtigt sind?

Aber tröste Dich: Demnächst wird auf Malle wahrscheinlich nicht nur das Biertrinken im Freien
verboten, sondern man wird auch eine Kleiderordnung einführen, die das öffentliche
Zeigen von "für Drunter" bestimmten Textilien verbietet.

Das schiere Entsetzen, das die Mimik dieses hilfeschreienden Hinterns dem Betrachter in die Glieder schickt, scheint mir
angesichts eines Premierensprunges bei der Arschbombenweltmeisterschaft durchaus nachvollziehbar. Vielleicht liege ich
aber auch mit meinem Eindruck völlig daneben und die ansprechend geweitete Spalte ist es einfach satt, wieder als
Handyverwahrstelle zweckentfremdet zu werden.

Morgen ist es wieder soweit! Dank @Steve wurde der "Stell-eine-dumme-Frage-Tag" durch einen eigenen Thread hier
gewürdigt, dem beitragstechnisch noch Luft nach oben zu attestieren ist.

Wie Jedermann wissen dürfte, gilt es heute auf dem ganzen Planeten, den "Welt-Nudeltag 2017" zu würdigen und da kann ich
natürlich nicht abseits stehen - und sei es nur durch eine einschlägige und threadgerechte dumme Frage: im gehobenen
deutschen Sprachgebrauch wird zu gewissen Anlässen bevorzugt die Formulierung "durchnudeln" gewählt, ohne dass meist
weit und breit irgendein Nudelprodukt in Greifweite ist. Hat hier eine(r) die Traute, mir für dieses semantische Rätsel eine
Lösung zuzuflüstern?

Wie Jedermann zudem wissen dürfte, besitzen Nudeln kaum Eigengeschmack, so dass es für ein echtes Genussgefühl ent-
scheidend auf die Soße ankommt, was womöglich auch für das Durchnudeln eine Rolle spielen könnte.

@el criticador

Ganz einfach zu erklären : Nudeln sind Dickmacher, wenn man sie täglich isst.
Das sieht man heutzutage schon an vielen Kindern, die adipös sind.
Schuld daran sind die Eltern...zu faul oder keine Zeit etwas Gesundes auf den
Tisch zu bringen.
Selbst ein Fischbrötchen hat reichlich Kalorien.

Der Anblick im Kochtopf liegender abgekochter Nudeln @el criticador vermittelt
einen Zustand der Schlaffheit, der im übertragenen Sinne eine Erklärung dafür
sein kann, daß dieses zum gehobenen Sprachschatz gehörende Wort "durchnudeln"
bei einer bestimmten Personengruppe sehr verpönt ist. Auf jeden Fall eine
Verrichtung bei der es unter gewissen Umständen zur Gewichtszunahme und anderen
Umständen kommen kann. Ich will das jetzt nicht weiter vertiefen und denke zum
Thema des Threads paßt auch eine dumme Antwort.