kann man dem DFB nur empfehlen - und zwar nicht nur scheibchenweise. Nach SPIEGEL-Recherchen gibt es Anhaltspunkte für den recht eigenwilligen Fluss von rd. 6,7 Mio. Euro im Zusammenhang mit der Vergabe der WM 2006. Verwunderlich wäre es wohl kaum, wenn auch einer der mächtigsten FIFA-Verbände sich dessen Praktiken zu eigen gemacht und sich auf den Mauschelpfad begeben hätte.
Korruption gehört, egal ob in Politik, Wirtschaft, Sport, oder dem ganz alltäglichen Leben, offenbar zur Normalität. Doch macht mich das Ganze, die FIFA, UEFA und nun auch den DFB betreffend, zunehmend sprachlos. Verständlich wird, warum sich der DFB, gerade der Präsident, mit Kritik an Blatter und Platini tunlichst zurückhielt. Die Hoffnung, dass da alles einmal Schonungslos an- und ausgesprochen letztlich aufgeklärt wird, schwindet.
Man geht davon aus, daß die Europäer damals für Deutschland stimmten und die Blatter Connection aus Südamerika und Afrika und auch der Amerikar für Südafrika Somit war der DFB auf die Vertreter aus Asien angewissen. Wie wir heute wissen, alles zwielichtige und korruptionsverdächtige Gestalten . Der Neuseeländer Dempsey hat als letzter der Abstimmung plötzlich den Raum verlassen und sich somit der Stimme enthalten und damit Blatter die Entscheidung ab genommen für wen er stimmt. Sein Geheimnis warum er den Raum verließ, hat er mit ins Grab genommen. Auch der Geldgeber Dreyfuß hat sich auf Erden schon verabschiedet.
Der Spiegel behauptet u.a. an die Vertreter aus Asien sind Schmiergelder seitens des DFB geflossen. Das sind keine Verdächtigungen mehr sondern Behauptungen. Hier ist die Staatsanwaltschaft und nicht mehr die FIFA gefordert. Nur eine externe Institution kann wenn überhaupt für Aufklärung sorgen auch im Interesse des DFB
Sag die Wahrheit gilt in diesem Fall für den DFB aber auch für den Spiegel. und daher plädiere ich für staatsanwaltschafliche Ermittlungen. Bliebe noch zu klären, warum der Spiegel seine Beweise! gerade jetzt veröffentlicht.
PS. Sollte sich dieses sogenannte "Sommermärchen" im dunklen Sumpf der Bestechung in Luft auflösen so bleibt für mich doch die Erinnerung an eine schöne WM mit gutem Fußball aber auch friedlichen und stimmungsvollen Begegnungen der Fans der beteiligten Länder, die nach den Spielen nicht selten gemeinsam feierten auch wenn die Niederlage schmerzlich war.
Es ist zumindest in Teilen seriöser Medien ein nach wie vor gepflegter Brauch, Rechercheergebnisse erst dann zu publizieren, wenn diese der Wasserdichtigkeitsprüfung standhalten können. Insoweit beantwortet sich die Frage nach dem Zeitpunkt der Veröffentlichung sicher wohl weitgehend durch das Selbstverständnis soliden journalistischen Handwerks, dem auch die Erkenntnis darüber innewohnt, dass Fußball auch in Deutschland immer einen exponierten Stellenwert hat.
Ich kann im Moment noch nicht erkennen, inwieweit sich aus den eigentümlichen Finanztransaktionen ein Straftatbestand im juristischen Sinne konstruieren ließe und welche (örtlich zuständige) Staatsanwaltschaft sich aufgerufen fühlen könnte, aktiv werden zu müssen. In einem Gemeinwesen, in dem es über Jahrzehnte erlaubt und Usus war, "nützliche Aufwendungen" als steuermindernd berücksichtigen zu lassen, hat sich der zwischenzeitliche steuerrechtliche Wandel noch nicht in die letzten gesellschaftlichen Verästelungen herumgesprochen. Daneben gibt es aber auch Vorgänge, die de jure nicht anfecht- bar, aber dennoch nicht mit akzeptablem Verhalten vereinbar sind.
Mein Hinweis der Spiegelveröffentlichung zum jetzigen Zeitpunktwar mehr eine Frage in Richtung FIFA-Präsidentenwahl und eine mögliche Kanditatur Niersbachs. Gehen wir einmal davon aus, daß die Recherchen erst jetzt abgeschlossen wurden und kein Zusammenhang besteht
Das ist richtig @ el criticador, daß die Geldzahlung auf ein FIFA Konto noch kein Straftatbestand an sich ist. Aber hier geht es auch um Schmiergeldzahlungen an die asiatischen Vertreter des Executiv-Kommitees. Ich bin kein Jurist aber im STGB ist unter verschiedenen § geregelt, inwieweit Korruption ein Straftatbestand und unter Strafe zu stellen ist. Welcher & im Falle der Vergabe einer WM anzuwenden ist, kann ich nicht beurteilen. Somit wäre nach meiner Auffassung die Staatsanwaltschaft gefordert, wenn sich die Behauptungen des Spiegels als wahr herausstellen sollten.
Dem recherchierenden Journalisten müssen vertrauliche Unterlagen vorliegen und er muß sich im Klaren sein welch schwere Anschuldigungen er öffentlichlich gemacht hat. Nur Behauptungen alleine genügen nicht, es könnte der Fall eintreten, daß der Spiegel Beweise erbringen oder Namen der Informanten nennen muß. Schwere Zeiten für Niersbach und den gesamten DFB aber auch für Franz Beckenbauer, die alle mehr als nur ihren Ruf zu verlieren haben.
Wenn die Behauptungen des Spiegels wie ein Kartenhaus zusammenbrechen sollten, dann erwarte ich rechtliche Schritte des DFB. Hier handelt es sich um keine Bagatelle.
@theodor, vom ehemaligen DFB-Präsidenten Zwanziger ist die These überliefert "Wer nicht die Kommunikationsherrschaft besitzt, hat schon verloren". In Wahrung dieses Mottos dementieren inzwischen der derzeitige DFB-Präsident und auch die Granden des seinerzeitigen Organisationskomitees sowohl die Existenz schwarzer Kassen als auch einen Stimmenkauf. Als ich die vom DFB produzierte Videoerklärung von Niersbach betrachten konnte, fühlte ich mich zwar erinnert an die unver- gessliche Ehrenworterklärung des Herrn Barschel, doch zeitgleich gab ein gewisser Prof. Dr. Christian Schertz, Berlin, bekannt, vom DFB und Niersbach beauftragt worden zu sein, deren presserechtlichen Interessen vertreten und alle denkbaren presse- rechtlichen Ansprüche gegen die Veröffentlichungen im SPIEGEL und SPIEGELonline zu prüfen. Insoweit werden sich wohl bald schon einschlägige Gerichtskammern mit der causa "Veröffentlichung" befassen dürfen, was der eigentlichen Sachaufklärung allerdings nur am Rande dienlich sein könnte. Völlig stumm blieb bislang adidas, dessen ehemaliger Boss Dreyfus ja als Quelle der ominösen Finanzmittel ausgemacht wurde, genau jener gute Herr, der auch die Spendierhose getragen hatte als es Uli H. an Mitteln für seine Neigungsbefriedigung mangelte. Die besten Bücher schreibt immer noch das Leben selbst.
Zitat von sardana2014Bleibt doch nur die Frage, wer hat da nicht "dicht gehalten" ? Der DFB oder die Fifa ?
@ Sardana Deine Frage hinsichtlich der "Dichtheit" beim DFB scheint gar nicht so abwegig zu sein. Im aktuellen Sportstudio war gestern Abend der ehemalige Mediendirektor der FIFA Tognoni zu Gast. Er brachte Zwanziger als mögliche "undichte" Stelle des DFB ins Spiel. Niersbach und Zwanziger sind ja nicht gerade "Busenfreunde", ich erinnere mich an einen Thread von @ el criticador wo über dieses Thema diskutiert wurde.
Auch den Zeitpunkt der Veröffentlichung hält er für keinen Zufall, da die Schiffe FIFA und UEFA leckgeschlagen sind. und neu besetzt werden müssen. Mir fällt auf, daß der Name Zwanziger beim Spiegel in keiner Weise erwähnt wird, war er doch zu dieser Zeit Schatzmeister beim DFB und muß über die Zahlungsvorgänge im Bilde gewesen sein. Ein Racheakt von ihm?
Wir werden sehen, wie sich das Ganze noch entwickelt im Moment steht Aussage gegen Aussage
Im Doppelpass wurde die konträre Haltung von T. Zwanziger zu Niersbach bestätigt und Zwanziger wurde offen als Störenfried, der Ball ins Rollen brachte benannt. Wenn der Spiegel den Namen Theo Zwanziger nicht nennt, wird es schwer für ihn die Behauptungen aufrecht zu halten, denn ohne Beweise??? Und Theo selbst scheint nur auf Rache aus zu sein.
für jeden is wat dabei: ha- ho- he- Hertha BSC und niemals vergessen, "eisern Union, eisern Union"!
Ohne ein eventuelles "Fehlverhalten" bzw. nicht ganz korrekte Vorgehensweise des DFB schönreden zu wollen - die korrupten Strukturen der FIFA gibt es ja schon seit Jahrzehnten. Daher kann man sich die Frage stellen, welche WM-Vergabe war wohl die Letzte, bei der alles "sauber" abgelaufen ist ? Ich glaube, da muss man ziemlich weit zurück blicken.
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16.10.2015 17:11
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