Der Berechnungsmodus für diese FIFA-Weltrangliste mag in der Tat einige Kuriosa enthalten, doch offenbar mangelt es an praktikablen Vorschlägen für Modifikationen. Nur unter Anwendung der berücksichtigten Formeln wird es nicht gelingen, die Belgier derzeit von Platz 1 zu verdrängen. Deutschland hat den Abwärts-Fahrstuhl beansprucht - und das liegt sicher nicht nur an der FIFA.
Das es den FiFa-Funktionären bei ihren bekannten Rechenkünsten nicht gelingt, eine praktikable realitätsnahe Formel zu finden, ist durchaus plausibel. Aber man könnte hier ja Anleihen bei anderen Sportarten machen. Im Tennis z.B. kommt man nicht auf Platz 1, ohne mindestens 1 - 2 Grand Slam-Turniere im Jahr gewonnen zu haben.
Im Fussball müssen hier die zugrundeliegenden Zeiträume natürlich ausgeweitet werden, da für Nationalmannschaften grosse Turniere nur alle 2 Jahre stattfinden.
Hierzu mal ein Zitat aus Wiki: "Im November 2015 erreichte Belgien zum ersten Mal die Spitze der Weltrangliste. Es ist damit der erste Weltranglistenführende der nie Kontinental- oder Weltmeister war."
Schlechter kann der Witz doch wohl nicht sein, oder?
Ergänzend möchte ich auch noch meinen Senf dazugeben.
P= Gesamtpunkte = MxIxTxC heißt die mathematische Zauberformel der Experten M= Punkte, I=Bedeutung des Spiels (vom Freundschaftsspiel bis Endrunde,T= Stärke des Gegners gemäß seinem Ranglistenplatz C= Stärke des Kontinentalverbandes aus dem der Gegner kommt.
Zugrunde liegt ein Vierjahreszeitraum, 2015 geht mit 100% in die Wertung, die zurückliegenden Jahre mit abnehmender Gewichtung. Belgien spielte eine erfolgreiche Saison 2015 nur 1 EM Qualispiel verloren und sonst nur Siege allerdings gegen Gegner wie Andorra, Zypern, Herzegowina und Wales. 2 Freundschaftsspiele gewonnen gegen Italien und Frankreich( Hier wirkt Faktor C) Bis Juni lagen die Adlerträger vorne, abgelöst von Argentinien und nun liegen die Belgier vorne.
Absurd erscheint mir die Tatsache, daß Halb- bzw Finalisten oder der Titelträger einer EM oder WM keinerlei Punktevorteile erzielen, da sie gleichgestellt sind mit den anderen Endrundenteilnehmern. Der Sprung auf Platz 1 der Belgier ist mir insofern rätselhaft, da die Deutschen lediglich ein EM Qualispiel mehr verloren haben. Das ist eben das Geheimnis dieser Zauberformel, wobei allerdings noch niemand eine bessere Idee hatte.
Inwieweit die Deutschen den Abwährtsfahrstuhl für sich beanspruchen, um @ el criticador zu zitieren, das liegt am Abschneiden bei der EM unabhängig von dieser Punkteliste . Ich halte nicht viel von Weltranglisten dieser Art gönne aber dem kleinen Land Belgien den Platz an der Sonne und vor allen Dingen Gent als Überraschungsteam das Achtelfinale der CL. Mal was Neues.
Die Standpunkte zur FIFA-Weltrangliste in ihrer derzeitigen Konzeption reichen wohl vom Urteil Mist über die Position gleichgültiger Akzeptanz bis zur Freude über jede monatliche Neuvorstellung; in diesem Spektrum bleibt genügend Raum für alle, die solche Nebensächlichkeiten des Fußballs überhaupt zur Kenntnis nehmen und ggfs. dann auch nachvollziehen können, weshalb Mannschaften bei Auslosungen in mehrere Töpfe zugeordnet werden. Der Umstand, dass eine Mannschaft die Spitze ziert, die z. B. noch nie Weltmeister war, ist in meinen Augen durchaus kein schlechter Witz, denn ein solcher Turniersieg ist ja beileibe nicht mit einem Leistungskonservierungsmittel einhergehend - wie nicht nur Deutschland erfahren durfte, dem die Momentaufnahme Weltmeister immer noch die Erinnerung verklärt. Solange es diese Weltrangliste gibt, gibt es auch Mäkler und diese gibt es auch nach zwischenzeitlicher Modifikation der Berechnungskriterien immer noch und es wird sie auch dann noch hör- und lesbar geben, sollte irgendwann mal von der Weltrangliste Abstand genommen werden.
Man versteht eine Weltrangliste normalerweise so, dass die Mannschaft, die auf Platz 1 steht, die aktuell stärkste der Welt ist. So ganz wird das wohl auf Belgien, bei allem Respekt und Berücksichtigung von Abwärts-Fahrstühlen, nicht zutreffen, allerdings sollte man anerkennen, dass sie zur Zeit sehr gut drauf sind, was zum Beispiel die Siege in diesjährigen Freundschaftsspielen gegen Frankreich und Italien belegen.
Spanien war nach dem Gewinn der EM 2008 gegen Deutschland nahezu ununterbrochen bis nach der WM 2014 auf Platz 1. Das war nachvollziehbar, denn es war in dieser Zeit für mich und sicher auch für die Mehrzahl der nationalen und internationalen Fans spielerisch das beste Team der Welt nicht nur wegen des WM Titels 2010 und der Titelverteidigung EM 2012. Dazu war keine Rangliste erforderlich
Zitat von Steve BeckenbauerMan versteht eine Weltrangliste normalerweise so, dass die Mannschaft, die auf Platz 1 steht, die aktuell stärkste der Welt ist.
Man sollte wohl noch genauer sagen, "die stärkste Mannschaft in einem bestimmten Zeitraum". Hier Freundschaftsspiele einzubeziehen, ist wohl nur dem Umstand geschuldet, dass ansonsten die Datenbasis noch dünner wäre. Wir alle wissen, dass Freundschaftsspiele schon qua Namensgebung keinen Wettkampfcharakter haben und in der Regel zum Testen neuer Spieler und/oder Taktiken genutzt werden. Diese einzubeziehen ist so ähnlich, als würde ein Schaukampf oder ein Trainingsspiel zwischen Novak Djokovic und Roger Federer in die Tennis-Weltrangliste Eingang finden.
Ähnliches gilt für Turnier-Qualifikationen, hier geht es darum, sich zu qualifizieren, wie der Name doch tatsächlich schon besagt , und die Spielstärke bzw. Welt- ranglistenplätze der Gegner kann man sich nicht aussuchen, da diese zugelost werden.
Insofern ist schon die Frage zu stellen, ob eine solche Rangliste im Fussball überhaupt Sinn macht, da die den Stellenwert einer N11 bestimmenden Wettbewerbe nur alle 2 Jahre stattfinden.
Wenn aber, lieber el criticador, sollte das mathematische Ergebnis doch eine gewisse Ähnlichkeit mit dem gefühlten Rangplatz haben und nicht derartige Diskrepanzen hervorbringen, das sollte auch Dir in gewisser Weise eingängig sein.
Doch wie sagte schon Schopenhauer? Die Mathematik ist das Metier des Philosophen nicht...
Fussball und Sport - Forum
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10.12.2015 17:39
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, und die Spielstärke bzw. Welt-