also in süßer Freude tröpfelt seitens Eurosport die Meldung herab, dass die Mutter (Discovery) die europäischen Übertragungs-
rechte für die Olympischen Spiele im Zeitraum zwischen 2018 und 2024 gekauft hat. Damit bleiben ARD und ZDF außen vor und
könnten sich höchstens noch auf dem Weg des Zweitrechteerwerbs stückchenweise ein paar Übertragungshäppchen sichern.
Discovery hat für den Rechte-Erwerb rd. 1,3 Milliarden Euro hingeblättert. IOC-Chef Bach jubelte ebenfalls. Freuen auch wir uns
mit, erleben wir doch live die Geburt zusätzlicher Inseln bei Eurosport: Werbeinseln und der Name ist Programm.

Eine Deal, der mich nicht mehr so sehr überrascht. Bach muß seine Gründe haben, warum er so jubelte, sicher nicht
nur wegen der 1,3 Milliarden Euro.

Durch den Verkauf dieser Rechte an Discovery werden sich aber auch die ÖR die Frage nach der Zukunft
ihrer Sportberichtserstattung stellen müssen.ARD und ZDF als klassische Olympiasender der Vergangenheit
waren bestrebt, zwischen den Spielen ein abwechslungsreiches Programm auf nationaler Ebene
in "klassischen Olympiadisziplinen" anzubieten. Man muß nach dieser Entscheidung des IOC damit rechnen,
daß die ÖR die Übertragung solcher Ereignisse wie DM etc immer mehr reduzieren wird,

Der Kampf um solche Sportevents hat neue Dimensionen erreicht und offenbar gibt es keinen Vorsprung
der ÖR durch Beitragsgelder bei der Vergabe oder aber man ist daran nicht mehr interressiert.

In einer Pressemitteilung vom 29.06.2015 (15.55 Uhr) verlautbarten ARD und ZDF, "ein angemessenes Angebot abgegeben
zu haben". Wörtlich überraschen ARD und ZDF mit der Feststellung: "ARD und ZDF nehmen die Entscheidung des IOC zur
Kenntnis."

Für beide Anstalten ist diese Entwicklung ein Super-Gau. Der sich dadurch ergebende finanzielle Spielraum sollte genutzt
werden, die Rückstellungen für die Versorgungsbezüge angemessen zu sichern. Die Vorfreude in der deutschen Produzen-
tenlandschaft auf verstärkte Auftragsproduktionen wird dagegen nur von kurzer Dauer sein, denn das Programmlager beider
enthält immer noch hinreichenden Vorrat an Sendungen, denen noch nicht der Zettel einer vierten Wiederholung anhaftet.