MotU schrieb: "Er ist aber nicht mehr im Amt, wurde wegen Verfehlungen, von denen man bis heute nicht weiss, ob er da überhaupt was verdient und/oder hinterzogen hat, verurteilt."
@MotU
Glaubst Du im Ernst, was Du da in Sachen Verfehlungen formuliert hast? Herr Hoeneß hat inzwischen (lt. Wirtschaftswoche vom 22.09.2014) fast 40 Millionen Euro ans Finanzamt abgedrückt; wenn das keine zweifelsfreien Rückschlüsse auf "Verdien- ste" bzw. Hinterziehungen vermittelt, können wir auch zu der Erkenntnis zurückkehren, die Erde sei eine Scheibe. Sorry, aber diesen Deinen Entlastungsangriff kann ich nur als vorbereitenden Einstieg in den morgigen Internationalen Kiffertag sehen.
Die ganze Wahrheit zu erfahren hat das Gericht nicht gewollt, sonst wäre mit größerer Hartnäckigkeit untersucht worden, ob der FC Bayern durch seinen EX- Präsidenten in finanzielle Verstrickungen einbezogen war.
In der Quasselrunde bei Porno 1 wurde als Hauptschuldiger neben Pep Rummenigge ermittelt. Motzki hält die Luft an und sagt gar nichts. Aus der illusteren Runde sah nur einer Dr M.- Wohlfahrt als den Schuldigen an. Alle Anderen waren der Meinung der Dok hat richtig gehandelt.
Interessant ist bei dem Sender immer wieder der TV- Text. Auf Seite 334 stand doch tatsächlich um 12:30 immer noch, "Die Namen der Gäste sind uns noch nicht bekannt"! Die Verantwortlichen des Senders werden erst um 0:00 so richtig wach.
für jeden is wat dabei: ha- ho- he- Hertha BSC und niemals vergessen, "eisern Union, eisern Union"!
Glaubst Du im Ernst, was Du da in Sachen Verfehlungen formuliert hast? Herr Hoeneß hat inzwischen (lt. Wirtschaftswoche vom 22.09.2014) fast 40 Millionen Euro ans Finanzamt abgedrückt; wenn das keine zweifelsfreien Rückschlüsse auf "Verdien- ste" bzw. Hinterziehungen vermittelt, können wir auch zu der Erkenntnis zurückkehren, die Erde sei eine Scheibe. Sorry, aber diesen Deinen Entlastungsangriff kann ich nur als vorbereitenden Einstieg in den morgigen Internationalen Kiffertag sehen.
Ich habe die Wirtschaftswoche nicht gelesen und den Fall Hoeness auch nicht im Detail verfolgt. Hat die Wirtschaftswoche denn jetzt belastbares, also nachprüfbares Zahlenmaterial vorgelegt? Ich erinnere mich nur daran, dass z.Zt. der Verurteilung von Hoeness die genau hintertzogene Summe gar nicht bekannt war, sondern vom Gericht zur Festlegung des Strafmasses nach oben gedeckelt, also geschätzt wurde.
Weiterhin erinnere ich mich an die Aussage eines Steuerexperten in einer ZDF-Talkshow, der damals sagte, Hoeness hätte in seiner Selbstanzeige einfach einen viel höheren Betrag angeben sollen, als er tatsächlich hinterzogen hat, dann wäre er straffrei ausgegangen.
Wie auch immer, die Grundsätze ordnungsgemässer Buchführung scheinen hier nicht beachtet worden zu sein.
Daher halte ich die Frage schon für berechtigt, ob es inzwischen gelungen ist, Licht in dieses Zahlendunkel zu bringen. Und da mancher hier gerne mal die alten Lateiner zur Hilfe ruft, wie sagten die noch gleich? "In Dubio Pro Reo"?
Der Zweifelssatz "In dubio pro reo" zeichnet auch die deutsche Rechtsprechung aus und greift immer dann, wenn dem Gericht NACH einer Beweiswürdigung noch Zweifel an der Schuld eines Angeklagten bleiben. In der Causa Ulrich Hoeneß blieb dem Ge- richt keinerlei Zweifel, sonst würde der deshalb verurteilte Bürger noch heute die sportlichen Schlagzeilen diktieren dürfen. Dem Gericht hat sich das Zahlendunkel wohl erhellt und da sich die Einzelheiten der Publikationspflicht entziehen, sollten wir uns nicht in unnützen Spekulationen verlieren, zumal mit Dr. Müller-Wohlfahrt erneut ein FCB-Spekulationsobjekt der näheren Durchleuchtung harrt und auch die Spekulationen bezüglich Guardiola erfrischend ins Kraut schießen.
Ich wollte mich eigentlich zu der Steueraffäre Hoeneß nicht mehr äußern, da wir uns im Forum, wenn auch in einem anderen Zusammenhang anscheinend immer wieder einmal beschäftigen müssen hat mich der Kommentar Nr. 18 von MoTU veranlaßt, doch noch einmal darauf einzugehen.
Hoeneß dürfte bei seiner wilden Hin- und Her Zockerei mit Finanzderivaten überwiegend mit Devisenspekulationen ohne Zweifel hohe Gewinne erzielt haben. Wer jedoch mit solch unvorstellbaren Summen jongliert, der macht garantiert auch Verluste und die können im Extremfall sogar die Gewinne übersteigen.Ob er durch seine Gier nach immer mehr den Überblick verloren hat, kann ich nicht beurteilen.
Hätte er seine Gewinne in einer Steuerklärung deklariert, dann hätte er auch die Möglichkeit gehabt, seine mit Sicherheit auch angefallenen Verluste zur Verrechnung anzugeben Für die verbleibende Differenz wäre die Steuer fällig gewesen. Da seine Selbstanzeige unwirksam war durch unvollständige Angaben und das ist der entscheidende Punkt hatte er keine Möglichkeit mehr Verluste zu verrechnen. Für die Steuerbehörden sind dann nur noch die Gewinne relevant und darauf werden die hinterzogenen Steuern fällig einschließlich entgangener Zinsen.
Es muß sich um noch nicht verjährte Geschäfte vor Einführung der Abgeltungssteuer gehandelt haben, denn ab 2009 werden fällige Steuern auf Kapitalerträge von den Banken gleich einbehalten, und mit anfallenden Verlusten durch ein sogenanntes Verrechnungskonto verrechnet.
Die volle Wahrheit werden wir ohnehin nie erfahren, auch nicht, was er nun wirklich und wieviel er dabei"verdient" hat. Die lt. Wirtschaftswoche einbehaltenen eventuell sogar geschätzten und hinterzogenen 40 Mill, Euro sind aus den von mir genannten Gründen kein Indiz dafür, wieviel unter dem Strich nun wirklich übrig blieb und ob überhaupt ein Überschuß erzielt wurde so makaber das klingen mag. Gut möglich, daß er mit einem Teil seines Privatvermögens bluten mußte, um die Steuerschuld zu bezahlen. Aber wie gesagt, das sind und bleiben mit Sicherheit alles Spekulationen.
Vielen Dank für Deinen hochinteressanten Beitrag, 2014-theodor. Es wäre also tatsächlich möglich, dass Hoeness bei seinen hochspekulativen Devisengeschäften über die Jahe gesehen "unterm Strich" gar keinen Gewinn gemacht hat. Er wäre dann doppelt bestraft worden, einmal mit Haft und zum Zweiten mit einer hohen Steuernachzahlung. Was es nicht alles gibt in Deutschland!
Zu dem Punkt der Selbstanzeige möchte ich noch anmerken, dass der von mir zitierte Experte (ich glaube, es war bei Illner) damals meinte, das Problem der unvollständigen Angaben (die in der Kürze der Zeit wohl gar nicht vollständig gemacht werden konnten) hätte dadurch kompensiert werden können, einfach zunächst eine fiktive, viel zu hohe Summe anzugeben, um sie dann später zu korrigieren. Ob das stimmt, kann ich allerdings nicht beurteilen.
In Deutschland, @MotU, soll es gar Piesackungen durch das Instrument der Dreifachbestrafungen geben: wer das Gaspedal zu intensiv traktiert, dem drohen Punkte in Flensberg, Führerscheinentzug und Bußgeld.
Hoeneß hatte jahrelang Zeit, eine Selbstanzeige vorbereiten und so wasserdicht einreichen zu lassen, wie dies zehntausende weitere Steuerverkürzer auch realisiert haben. Darauf hat er in dem Bewusstsein verzichtet, für sein strafbares Handeln auch belangt werden zu können. Dies ist geschehen und in Begleitung dieses Geschehens konnten wir der Geburt des Hoeneß- Effekts beiwohnen, der dem ehemaligen Fleischer, Fußballer und Funktionär gar zu Eingang in den gesamtdeutschen Wort- schatz verholfen hat; schon daran werden Postnumerando-Reinwaschungen scheitern.
Um möglichen Mißverständnissen vorzubeugen, es handelt sich bei meinem Kommentar weder um ein Plädoyer noch um einen Reinwaschungsversuch für Hoeneß sondern lediglich um eine Darstellung der Gesetzeslage. Auch keine Spekulation darüber, daß sich seine Zockerei für ihn unter Umständen unter dem Strich gar nicht gelohnt hat
Ich verurteile seine Straftat genauso wie alle anderen und dies umso mehr, daß er durch eine vollständige Selbstanzeige schon viel früher hätte reinen Tisch machen können. Er hat immer wieder weitergemacht, obwohl er wußte, daß er Steuern hinterzieht.
Wie auch immer, die Grundsätze ordnungsgemässer Buchführung scheinen hier nicht beachtet worden zu sein.
Die GoB gelten für gewerbliche und freiberufliche buchführungspflichtige Tätigkeiten, nicht für private Spekulationsgeschäfte.
Eine Insel mit zwei Bergen und dem tiefen weiten Meer Mit viel Tunnels und Geleisen und dem Eisenbahnverkehr Nun, wie mag die Insel heißen, ringsherum ist schöner Strand Jeder sollte einmal reisen in das schöne Lummerland.
Grundsätzlich zu diesem Thema: Uli Hoeneß hat sich nach steuerstrafrechtlichen Gesichtspunkten zweifelsohne schuldig gemacht. Fakt ist aber auch, dass Spekulationsgewinne in den Jahren die Hoeneß betreffen nach Gesetzeslage nur zum Teil oder gar nicht mit Spekulationsverlusten verrechenbar waren.
Das Problem ist das Steuerrecht, weil es eben Steuerrecht und nicht Steuergerecht heißt. Gerecht wäre es Gewinne und Verluste aus gleichen Einkunftsarten miteinander verrechnen zu können.
Als Beispiel sei das Thema private Zinserträge erwähnt. Von dem lächerlich niedrigen Freibetrag in Höhe 801 Euronen abgesehen, unterliegen sämtliche darüber liegenden Erträge der Abgeltungssteuer. Gleichzeitig dürfen aber Zinsaufwendungen steuerlich nicht abgezogen werden.
Oder als weiteres Beispiel sei die Erbschaft-/ schungsteuer erwähnt. Kinder heben bei seitens einer Schenkung der Eltern einen Freibetrag von 400.000 € je Elternteil. Umgekehrt haben die Eltern im Todesfalle Ihrer Kinder nur einen Freibetrag von 100.00 € je Elternteil und bei einer Schenkung von Ihren Kindern sogar nur 20.000 €.
Beispiel: Die Eltern schenkten Ihrem Kind im Jahr 2014 eine Immobilie im Wert von 400.000 €. Das Kind zahlte keine Steuern. Im Jahr 2015 verstirbt das Kind (nicht verheiratet und ohne eigene Abkömmlinge) und die Eltern erben die Immobilie zurück. Bei einem Freibetrag von je 100.000 € hat jeder Elternteil 100.000 € mit je 11 % zu versteuern. Die Eltern müssen also für die Immobilie, die ihnen ursprünglich gehörte insgesamt 22.000 € an das Finanzamt bezahlen.
Das Thema Steuerrecht ist eben ein Thema worüber sich trefflich streiten lässt. Aber es heißt eben Recht und nicht Gerecht.
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Da die wahren Zahlen nicht publikationspflichtig sind, wie el criticador anmerkte, bewegen sich wohl alle öffentlich genannten Zahlen nach wie vor im Bereich der Spekulation, so dass auch uns nichts weiter übrigbleibt, als über die Spekulationen des U. Hoeness zu spekulieren.
2014-theodor schrieb: "Um möglichen Mißverständnissen vorzubeugen, es handelt sich bei meinem Kommentar weder um ein Plädoyer noch um einen Reinwaschungsversuch für Hoeneß sondern lediglich um eine Darstellung der Gesetzeslage. Auch keine Spekulation darüber, daß sich seine Zockerei für ihn unter Umständen unter dem Strich gar nicht gelohnt hat"
Das ist völlig klar Theodor, dass es hier nicht um eine "Reinwaschung" vom Hoeness geht, aber das Thema noch einmal aus dieser Sicht zu beleuchten, fand ich höchst interessant. Ich bin wahrlich kein Fan von Hoeness, dennoch hatte dieses ganze Verfahren für mich ein merkwürdiges Geschmäckle. Einerseits drangen Informationen an die Öffentlichkeit, die dort nicht hingehört hätten, andererseits blieben die konkreten Sachverhalte undurchsichtig. So bleibt nach wie vor breiter Raum für die Spekulation über die Spekulation.
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21.04.2015 19:54
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