Im marxistischen Sinne ist es in der Tat dekadent, wenn Audi spekulatives Finanzkapital in solch irrer Dimension
im Streben um die Bewahrung seiner eigenen Marktmacht in den bereits gelddurchlaufüberhitzten Rachen der
ebenfalls stetig um den Erhalt und den Ausbau seiner eigenen Position bangenden Mia-san-mia-Truppe füttert.
Doch sollten wir nicht völlig ausblenden, dass AUDI ja auch mit einem fetten Happen am FCB beteiligt ist, der FCB
ja auch stark im Jugendbereich engagiert ist und als solventer Arbeitgeber ´ne ganze Menge Leute in Lohn und
Brot hat, die wiederum auch dem Gemeinwesen nachhaltig finanzielles Schmieröl zuführen. Unter dem Strich
ließe sich diese Gesamtsituation ggfs. also dazu nutzen, das Ganze auch als guten Deal zu adeln, der in der
Jetztzeit durchaus als clever und zumindest für alle Beteiligten nutzbringend eingeordnet werden kann. Das hilft
zwar dem Kinder- und Jugendsport allgemein nicht weiter, doch erspart AUDI Tumulte in den Aktionärsversammlungen,
die entfallen dürften, wenn ich abschließend bilanziere, dass ich zwar noch nie AUDI gefahren bin, doch das
Engagement hiermit nachträglich abnicke. Marxistisch gesehen habe ich mich damit selbst als dekadent verunglimpft.

Man muss kein Marxist sein um dieses Wirken als hochgradig dekadent und von Gier getrieben bezeichnen mag!
Ich denke dass auch der FCB ganz allein mit Eigengewinnen seine Mitarbeiter bezahlen und Einkäufe bestreiten könnte.
Klar ist auch, dass unbesehen der FCB finanziell die eigene Jugendabteilung gut ausstatten und ausbilden kann mit Eigenfinanzen.
Aber davon haben insgesamt der deutsche Nachwuchssport und auch sog. Randsportarten nix!
Konzerne wie AUDI sollten sich viel stärker außerhalb des Fußballs engagieren.
Wobei auch viele kleine Fußballvereine am Hungertuch nagen!

Zitat von Belafonte im Beitrag #47

---

Konzerne wie AUDI sollten sich viel stärker außerhalb des Fußballs engagieren.

---

Na da vermisse ich aber wieder den Kinder -und Jugendsport und die Sommersportarten und unverständlich das Engagement in aller Herren Länder, das hängt doch sicher damit zusammen Märkte und Absätze zu gewinnen und zu optimieren.
Was Deine Aufzählung betrifft sind das mehr oder weniger publikumswirksame Sportarten und Länder die an AUDI interessiert werden sollen!
Mich interessiert bei all Deinen Einwänden und gegoogelten Zahlen das Engagement hierzulande im Nachwuchsbereich oder im stärkeren finanziellen Einsatz bei der Deutschen Sporthilfe, bei der Sanierung von maroden Sportstätten und das betrifft bei Weitem nicht nur AUDI.
Du kannst mir schon glauben ich kenne mich aus mit der finanziellen Situation im deutschen Sport und vor Allem was die Belange der Nachwuchsförderung betrifft und da brauche ich nicht Google um ein paar positive Aspekte zu entdecken, die das Kraut nicht fett machen!

Ein Laie wie ich würde von einem (selbsternannten) Kenner der Szene womöglich noch stärker für das Thema sensibilisiert
werden können, wenn ihm bewusst gemacht werden könnte, welche Summen denn als Lücke fehlen, um den Belangen der
Nachwuchsförderung weitgehend oder voll gerecht zu werden. Dabei sollte die Sanierung von Sportstätten ruhig ´mal außen
vor bleiben, denn wenn solche Geschichten auch noch des Patronats von (z.B.) AUDI bedürften, könntest Du Dich ermuntert sehen,
selbst für den Umbau Deines Kamins eine Förderung zu erwarten.

Immerhin hast Du die Fähigkeit, "gegoogelte Zahlen" dort zu entdecken, wo sie sonst niemand aufspüren kann und so rechne ich
damit, dass Du erst recht Zahlen/Summen aus dem Hut zaubern kannst, die die finanzielle Größenordnung der erkannten Problematik
zumindest annähernd quantifizieren.

Als Geste meines guten Willens zur Problementschärfung sei mein Appell an alle User/innen und Gäste zu verstehen, künftig die
individuellen Lotto-Einsätze aufzustocken; rd. 40% der Gesamteinsätze werden von den Landeshaushalten abgesaugt, die damit etwa
Jugend- und Sportförderung betreiben und bei jeder Gelegenheit betonen, für wie wichtig dies gehalten wird; da darf das Bemühen,
entsprechende Suchtgefahr einzudämmen, dann schon mal auf der Stelle treten.

Es wäre vom privaten Mittelstand und insbesondere von Großunternehmen auch ein bißchen viel verlangt, wenn sie sich um Investitionen im Kinder- und Jugendsport kümmern müßten und den Spitzensport sich selbst überlassen. Nein, es ist natürlich aus simplen Gründen umgekehrt. Mit den Namen von international erfolgreichen Vereinen und Einzelwettkämpfern können sie mittels finanzieller Hilfe Werbung für das eigene Unternehmen machen. Ich finde das ist logisches Handeln. Natürlich können sie auch bei der Förderung der jungen Talente was machen wenn sie wollen und es können, aber ihre Aufgabe ist das nicht. Der Staat hat dafür in erster Linie die Verantwortung. Das heißt nicht, daß jede Kinder- und Jugendsportabteilung ein Fass ohne Boden sein soll. Es gibt auch Epochen da kann Geld ohne Ende investiert werden und ein Vorankommen gibt es nicht weil einfach die Talente fehlen.
In der DDR hat der Staat (das war in Ost und ist auch heute in der BRD immer der Steuerzahler) alles finanziert, für den Nachwuchs und für die Asse. Um in der Welt internationale Anerkennung zu erreichen, und darum ging es und um nichts anderes, flossen das Geld und die Dopingmittel. Es gab echte und gestohlene Siege und überall haben besagte Mittel dabei geholfen nur im Fußball nicht.
Und glaubt mir, es gibt heute noch Ex - DDR Bonzen die das ärgert bis ins Grab, denn über kleine Achtungserfolge ist der DDR - Fußball wo der größte Macher STASI - Bos Erich Mielke war, nie hinausgekommen!

Na ja @Randberliner, ich seh das Alles sehr viel anders, wie ich schon ausführlich dargelegt habe!
Klar kommt der Steuerzahler in erster Linie für die Finanzierung des Leistungssports auf, aber die kleinen Vereine, wo natürlich der Nachwuchs seine ersten Schritte machen soll, ist fast ausschließlich auf Sponsorengelder angewiesen und rührige Eltern, die auch den ein oder anderen Euro übrig haben.
Wenn aber ein heute ein Konzern für einen Club 500 Mio zählt ist das in höchsten Maße dekadent und gewinnorientiert. Da gäbe es sicher viele andere weitaus wichtigere Projekte in diesem Land die im Argen liegen.
Wenn Konzerne so viel Geld übrig haben um Projekte mit so viel Geld zu pampern dann stimmt mit unserem Steuersystem etwas nicht!
Und was Mielke mit Dynamo, mit Fußball und Eishockey getrieben hat sollte man nicht auf all die vielen engagierten Menschen im DDR-Sport pauschal übertragen.
Ich selbst habe 60 Jahre meines Lebens dem Sport gewidmet und bin in der Lage beide Sportsysteme zu vergleichen und wenn Du Dich einmal näher mit Doping in beiden deutschen Staaten beschäftigst dann wirst Du bemerken dass da die Unterschiede gar nicht so groß waren, von heute ganz zu schweigen.

Gerade höre ich in den Nachrichten dass unsere Autoindustrie Milliardenhilfe vom Staat fordert um den Strukturwandel anzuschieben!
Aber im gleichen Atemzug mit Millionen um sich schmeißt, nicht nur AUDI sondern auch VW, BMW und Opel in Projekte und Länder „investieren“ die es garnicht nötig haben um am Fiskus vorbei ihre Gewinne „anlegen“, wohl kalkulierend dass das Vielfache an Gewinn zurückkommt.
Statt in den Sport insgesamt, insbesondere den Nachwuchssport und die Sporthilfe, die es allesamt nötig haben und von den angesprochenen Steuermitteln kaum profitieren, sondern auf milde Spenden des Mittelstandes hoffen müssen, da mal 50 € von einem klammen Handwerker, dort mal 100 € von einem ortsansässigen Kleinbetrieb, so läuft das hierzulande!
Ich denke dass Du, @Randberliner genau weißt dass es im DDR-Sport eine andere Herangehensweise in der Sportförderung gab und funktioniert hat und von wo ab dann Doping ins Spiel kam dass ist dann eine ganz andere Frage die man endlich einmal gleicher Weise in beiden deutschen Staaten untersuchen sollte.
Während das DDR -Doping umfassend aufgedeckt wurde, wurde im BRD -Sport fast Alles unter drei Decke gehalten.
Man könnte hier Namen aufführen die teilweise auch heute noch in Politik und Sport mitmischen,
Verbände die ihre Archive geschlossen hielten, Mediziner und Universitäten über die die Hände schützend ausgebreitet wurden!
,

Natürlich hat es auch im Westen Doping gegeben und vertuscht haben sie auch. Aber wenn es um Namen bekannter Spitzensportler geht die gedopt haben um die Leistung zu steigern wird Dieter Baumann genannt und dann wird es schon eng. In der DDR begann Doping schon im Kindesalter in den Kinder- und Jugend - Sportschulen und danach gings immer weiter. Ich habe das schon einmal erwähnt, werde es nie vergessen und wiederhole mich jetzt. Bei den Olympischen Spielen 1978 in Montreal waren die DDR- Schwimmerin sehr erfolgreich wie immer. In einem Interview redete ein westdeutscher Journalist mit einem Verantwortlichen des DDR - Schwimmsportverbandes darüber und stellte die Frage, warum die Mädel alle so tiefe Stimmen wie Männer haben. Die Antwort war kurz und bündig: "Die sollen schwimmen und nicht singen"!
Belafonte, Du schreibst, Du warst um die 60 Jahre für den Sport tätig. Du hast auch mal erwähnt, daß Du nie in einer Partei warst denn es wäre egal gewesen denn CDU und was es sonst noch gab waren Schmarotzervereine wie die SED.
Ich sage Dir, ich war in der SED und weißt Du warum? Weil ich als junger Mensch an die guten Vorsätze die diese Partei mir vorgaukelte glaubte. Aber jetzt kommt es. Als ich merkte, daß ich auf allen Gebieten des politisch - gesellschaftlichen Lebens belogen und betrogen wurde bin ich wieder ausgetreten. Und das ist wichtig, mein Austritt war im Jahre 1982 und nicht 1989, denn da sind sie alle ausgetreten, das war nichts Besonderes. Ich habe an verantwortlicher Stelle Tag für Tag erlebt in welch katastrophalen Zustand sich die Wirtschaft befand. Wir haben mehr Zement in die Luft gepustet als auf den Bauplätzen ankam und in der Zeitung stand genau das Gegenteil. Und so war es überall. Volkswirtschaftspläne wurden manipuliert und westlich der Todeszone lebte der böse Wolf. Aber mir war auch klar, das wird das Ende meiner leitenden Tätigkeit sein und so kam es auch.
Viele Sportler die gedopt haben sind heute Krüppel zumindest gesundheitlich beeinträchtigt, manche sind tot. Wer die Dopingeinnahme abbrach war erledigt und wenn er darüber sprach landete er im Knast. Der letzte Ausweg war die Flucht in den Westen wenn es möglich war.
Mein Fazit, Doping gab es hier und da, aber es war eben nur bei uns staatlich verordnet, auch wenn sich das leider nicht beweisen läßt. Heute vor 30 Jahren wurde die STASI - Zentale in der Normannen Str. gestürmt, vielleicht en bißchen zu spät.

@Randberliner
Ich mache Dir keine Vorwürfe wegen der SED- Zugehörigkeit.
Jeder entschied oder entscheidet sich heute aus den verschiedensten Gründen für eine Parteizugehörigkeit, zumeist weil man sich mit deren Programmen identifiziert oder wie es oftmals in der DDR war, man wurde geworben, erpresst oder erhoffte sich persönliche Vorteile, wobei ich mir bei Dir sicher bin dass Ersteres damals zutraf.
Wie schon geschrieben hielt ich Gott sei Dank jeder Werbung stand was Partei betrifft und dem Druck eine Laufbahn bei der Volksmarine einzuschlagen.
Schlimm sind für mich die sog. Wendehälse, die bis kurz vor dem Ende fleißig mitgemischt haben und sich dann nahtlos eine neue Partei suchten oder plötzlich Bürgerrechtler waren und da gibts schon prominente aktuelle Namen!
Zum Doping.
Ich bin schon überzeugt dass in der DDR Doping exorbitant genutzt wurde und schon bei Kaderathleten an der KJS, allerdings muss ich, der ich viele junge Sportler an die KJS delegieren könnte, aus Überzeugung sagen, keinem von Ihnen wurde Doping verabreicht, weder durch Zwang noch freiwillig. Alle meine ehemaligen Jungs versichern mir das und warum sollten sie heute lügen?
Wie Im Osten gab oder gibt es Todesfälle oder körperliche Schäden und da gibt es viele Beispiele hüben und drüben und da ich nicht gern öffentlich Namen nennen möchte, belassen wir es im Westen mal beim Baumann, was bei Weitem nicht so stimmt.
Warum hat man nach der Wende nicht adäquat auch das westliche Doping genauso rigoros aufgeklärt wie das der DDR?
Auch heute noch aktive Politiker und Sportfunktionäre wollten sich nicht mehr erinnern, wenige Sportler die von Doping in ihrer Sportart sprachen wurden mundtot gemacht, Sportmediziner wurden nicht überprüft, Unis stellten ihre Unterlagen nicht zur Einsichtnahme zur Verfügung, Verbände schlossen ihre Archive, darunter auch ein ganz Prominenter Verband.
Leichtathleten, Schwimmer, Langläufer, Radsportler, Ruderer wurden „Opfer“ des westlichen Dopings, es gab Todesfälle und körperliche Wracks.
Weiter will ich nun dieses Thema nicht mehr ausweiten, zumal ich nicht bei Dir ins Fettnäpfchen treten will, da ich Deinen absoluten Lieblingssport nicht von absoluter Sauberkeit freisprechen kann.
Ich bin ebenfalls ein Freund Deines Sports und ich bin aber schon nicht blauäugig.
Dabei will ich’s jetzt belassen und mich insgesamt am Sport erfreuen. wie jetzt gleich am Biathlon!
Mach’s gut Randberliner und ich hoffe dass Du mir meine Worte nicht nachträgst, aber ich bin schon heute wie damals sehr tief drin im Sport!

@Randberliner
Ich wollte schon immer nicht gern im Internet mit Namen hantieren, möchte Dir aber ausnahmsweise einmal bei Wikipedia einen Beitrag zum Thema :
„Doping“ in der Bundesrepublik Deutschland“, empfehlen.
Da ich selten Suchdienste bemühe, bin ich doch letztendlich nach meinem Beitrag darauf gestoßen und vielleicht ist WIKIPEDIA für Dich glaubwürdiger als ein ostdeutscher, einigermaßen Eingeweihter ?

Einverstanden, belassen wir es dabei.
Nicht überall, aber teilweise bin ich ja auch Deiner Meinung. Deine Meinung zu den Wendehälsen Teile ich voll und ganz.
Und jetzt ist Schluss der der Biathlon beginnt!🌞

Ja!

Seit dem Eingangsbeitrag von @Belafonte hat sich dieser Thread inzwischen mit mehr als einem halben Hundert
weiteren Beiträgen gefüllt und das lässt erkennen, dass an der Hinterfragung "des Sportsystems und dessen Fundament
des Kinder- und Jugendsports" ein durchaus breites Interesse nicht zu leugnen ist. Eine Hinterfragung setzt allerdings
auch voraus, dass das (derzeitige) System auch bekannt ist. Das kann ich für mich nicht bestätigen, zumal sich bei
mir der Eindruck festgesetzt hat, dass hinter der Hinterfragung die Vorstellung verborgen ist, Bund und Länder sollten
sich durch großherzigere Öffnung ihrer Schatullen noch stärker im Kinder- und Jugendsport engagieren, wenn sich auf
diesem Sektor Industrie und Wirtschaft einen (nachvollziebaren) schlanken Fuß machen.

Besagtes Sportsegment ist in der BRD in fast 100.000 Turn- und Sportvereinen organisiert, die mit fast 25 Mio. Mitgliedern
diese Freizeitbeschäftigung ermöglichen und anbieten und denen bewusst ist, dass die Subsidiarität dieses Sports Bund und
Ländern Fesseln anlegt, die sich nicht nach Lust und Laune sprengen lassen: ergo können (finanzielle) Förderungen nur
gewährt werden, wenn die Zuwendungsempfänger ihre eigenen finanziellen Möglichkeiten voll ausgeschöpft haben. Damit
ist und bleibt in erster Linie der einzelne Sportverein verantwortlich für die Ausgabengestaltung, die er an der Einnahmen-
gestaltung ausrichten muss - beide sind also steuerbar und dürften sich auch danach ausrichten, auf welchen Feldern der
jeweilige Verein ggfs. attraktiv ist oder sein möchte. Finanzielle Förderungen von Bund oder Ländern sind also möglich,
was jedoch z. Z. nicht ginge, wäre eine gemeinsame Gießkannenaktion, mit der auf die fast 100.000 Vereine z. B. jeweils
ein Betrag von 10.000 Euro gegossen würde; das Ergebnis dieser Multiplikation sei nicht genannt.