Nachdem Bayern-Trainer Carlo Ancelotti nach Abpfiff des Spiels bei Hertha BSC offenbar von wütenden Berliner Fans angespuckt wurde, verlor er für einen Moment die Beherrschung und zeigte den Fans den "Stinkefinger".
Der Kontrollausschuss des DFB wird morgen Ermittlungen einleiten.

Meine Meinung -völlig unabhängig davon, dass es um den Bayerntrainer geht :
Ancelotti hatte Recht oder anders gesagt, er hat menschlich absolut nachvollziehbar gehandelt. Man muss sich nicht alles gefallen lassen. Jemand zu bespucken ist eklig und schäbig und ist leider für einen gewissen Teil der Leute, die ein Fußballspiel besuchen, nicht untypisch. Stichwort : BVB gegen Leipzig neulich-

Und zum häufig strapazierten Begriff "Vorbildfunktion", der in diesem Zusammenhang bestimmt auch wieder fallen wird - was ist bitteschön eigentlich mit der Vorbildfunktion der sogenannten "Fans" ?
Sicher nicht wenige davon sind auch Väter, Onkel, Brüder und ihr Benehmen wird von nahestehenden Menschen wahrgenommen. Aber scheinbar denkt sich ein gewisser Zuschauerteil, wenn man eine Eintrittskarte kauft, darf man sich wie ein Schwein benehmen - mal überspitzt formuliert.

Daher für alle "Fans", die sich nicht benehmen können oder wollen, völlig zurecht der

Davon abgesehen, daß dieser Stinkefinger der eines eher 12-Jährigen ist und nicht der von Ancelotti gebe ich dir Recht.
Ich stehe voll hinter dir und bin deiner Meinung, niemand muß sich alles gefallen lassen. Aber der Beweis, daß einem zu Unrecht etwas angetan wurde muß schon erkennbar sein.
Bei BVB - Leipzig waren Täter und Opfer zu sehen im Bild, im Fall Stinkefinger gibt es nur ein angebliches Opfer.
Steve,
glaubst du etwa der Ancelotti hätte ein Wort darüber verloren, wenn er nicht mit Stinkefinger gefilmt und anschließend befragt worden wäre?
Das er bespuckt wurde hätte er selbst beweisen können, denn Spucke löst sich nicht in sekundenschnelle in Luft auf.
Kann es sein, daß er als Vertreter des FC Bayern beschimpft wurde und er macht eine Spuckattacke draus?
Es ist richtig, der Kontrollausschuß wird ermitteln, aber gegen ihn!
Ich habe nichts gegen Ancelotti. Wenn es so war wie er behauptet sollen die Übeltäter hart bestraft werden, aber wie gesagt, nur wenn es bewiesen wird.
Für eine ordentliche Beweisführung hätte er übrigens selbst sorgen können. Den Stinkefinger zeigen und weglaufen ist wenig hilfreich.

Ich gehe nicht davon aus, dass Ancelotti die Unwahrheit sagt. Er ist als ruhiger Zeitgenosse bekannt und daher wird es den entsprechenden Grund dafür, dass er sich zu dieser Geste hinreißen ließ, gegeben haben.
Es ist doch ein Witz, wenn Ancelotti - wie Du es forderst - beweisen soll, dass er bespuckt wurde.

Wenn er vom DFB eine Strafe bekommt, ist das kein Problem. Die übernimmt der Verein.
Eine Sperre wäre aus meiner Sicht unverhältnismäßig.

@Gebi - Ancelotti könnte theoretisch auch Anzeige gegen Unbekannt erstatten. Dann müsste Hertha BSC eine Stellungnahme abgeben.

Strafe gegen Unbekannt fordern?
Steve,
das ist das was ich ihm vorwerfe. Es gibt keinen unbekannten Täter wenn er den Spucker stellt und nicht wegläuft. In dem Bereich wo er angeblich bespuckt wurde steht beinahe so viel Sicherheitspersonal wie Fans da sind. Natürlich ist er ein ruhiger Typ, aber deshalb muß er nicht ehrlicher sein als andere Menschen. Ich will nicht bestreiten, daß er provoziert worden ist, aber mit Spucke oder mit Worten, das ist meine Frage. Und wenn er nicht bespuckt sondern nur beschimpft wurde hat die Angelegenheit einen billigeren Stellenwert und das weiß Ancelotti auch.
Als ich nach dem Spiel auf die S- Bahn wartete waren ein Hertha- und ein Bayern- Fan in Streit geraten. Wer den Streit begonnen hat kann ich nicht sagen, aber die Aggressionen gingen eindeutig vom Hertha- Fan aus und ruck- zuck war die Polizei vor Ort und kassierte seine Personalien.
Der Trainer des FC Bayern wird im Olymp bespuckt und kein Mensch außer er selbst hat das bemerkt. Also ich kann mir das nur schwer vorstellen.

Man sollte daraus keinen Staatsakt machen. Wer ihn bespuckt haben soll, läßt sich
vermutlich ohnehin nicht mehr ermitteln. Das Spiel hatte ein sehr emotionsgeladenes
Ende und das sollte man bei Ancelottis Reaktion berücksichtigen. Natürlich gehört
sich das nicht, weil er damit auch unbeteiligte Fans beleidigt hat aber er ist auc nur ein Mensch..

Ich vermute, daß ihm der DFB eine Geldstrafe aufbrummen wird ansonsten wäre wieder vom Bayern Bonus die Rede.
Ex-Union Trainer Düwel mußte für den "Stinkefinger" gegenüber einem eigenen Fan 2015 3500 Euro blechen
Ein Sperre wäre ein Witz und die wird sicher auch nicht kommen.

Ich bin auch dagegen, daß Ancelotti eine Sperre bekommt, denn wie gesagt es läßt sich nicht beweisen daß er bespuckt wurde oder nicht.
Warum ist ein ausgestreckter Mittelfinger eigentlich die Verunglimpfung unserer Gesellschaft, führt zu Sperren und gar zu Prozessen?
Ich finde das Wort kann viel provozierender sein als ein Stinkefinger. Ein Stinkefinger ist immer das gleiche Retual, mit dem Wort kann man differenzieren.
Bei Warsteiner ist das etwas Anderes. Er könnte gesperrt werden wenn es ihm nicht gelingt nachzuweisen, daß er Alonso nicht absichtlich getroffen hat.
Torsten Mattuschka und Pele Wollitz sagten im RBB- Sportplatz das war keine Absicht sondern aus der Emotion heraus geschehen.
Ist das so einfach? Dann sind Spucken und Stinkefinger in die Höhe recken auch nur Emotionen.
Mal sehen was der Kontrollausschuß macht. Im Kassieren sind sie immer gut.

Im deutschen Rechtswesen gilt die Präsentation des sog. Stinkefingers als Tatbestand einer Beleidigung und lässt sich damit
zivilrechtlich individuell auch ahnden (StGB § 158). Inwieweit in die Gesamtwürdigung der Tatbestandsumstände die Triebe
eines/mehrerer Spucker(s) als stinkefingeranlassgegründet mildernd einbezogen werden können, liegt allein in der Beurteilung
der Judikative. Nach meinem derzeitigen Kenntnisstand mangelt es allerdings derzeit (noch) an einer einschlägigen individu-
ellen Befassung der Rechtsorgane mit diesem in Deutschland in Sündennähe gerückten Folklore-Ausrutscher eines späten
italienischen Gastarbeiters, der sicher durch seinen Präsidenten inzwischen darüber aufgeklärt wurde, wie sich ein Stinkefinger
mit meisterlicher Eleganz und auch unbestraft davonstehlen kann: Ottmar Hitzfeld kratzte sich recht häufig mit dem Mittelfinger
an der Nase, wenn ihm die Schiris auf die Nerven gingen; allerdings sei eingeräumt, dies spielte sich zu Zeiten ab, in denen
auch den Schiris die Spucke wegblieb. Für mich verdient die Meinungsäußerung des Herrn Ancelotti Respekt!

Welche Strafe wurde eigentlich dem Stinkefinger zeigenden Hobbyfußballer Gabriel auferlegt?

Ich sehe das ähnlich wie der Randberliner, auch wenn ein zivilrechtliche Tatbestand gegeben ist.
Das Wort verletzt mehr und eher, als die Geste.
In einem Drittliga Spiel rief ein Spieler nach dem aus seiner Sicht unberechtigten Pfiff dem Schiedsrichter zu – leck mich am A….!
Die Konsequenz der PFEIFE konnte nur das zeigen der ROTEN sein.

Inzwischen hat der DFB Ancelotti um eine Stellungnahme gebeten. Unabhängig davon hat auch Schiri Ittrich im Spielbericht
festgehalten, auf dem Weg in die Kabine beschimpft und bespuckt worden zu sein; ob in diesem Fall das Beweismaterial ge-
sichert wurde, blieb wohl unter ermittlungstechnischen Aspekten bisher ebenso unter der Decke wie die Antwort auf die Frage
der Einrichtung einer bundesligaweiten Spucke-Bank.

Spuck- und Mittelfingergate kann schon wieder beerdigt werden: Ancelotti darf 5.000 Euro stiften, erhält als handfeste
Bestrafung jedoch keine Spendenquittung.

Und unser Weltklassetorhüter Warsteiner, der den Schwalbenkönig Robben abgeschossen hat, kann nicht gesperrt werden.
Super -Schiri Ittrich hatte ihm dankenswerter Weise dafür die gelbe Karte verpaßt und damit ist der Fall erledigt.
Mehr kann nicht gemacht werden, denn Doppelbestrafungen gibt es nicht.
Glück gehabt Rune, aber aufgepaßt, wenn der wieder mal ein Hertha- Spiel pfeift ist es gut möglich daß er sich nachträglich rächt, er soll nämlich auch bespuckt worden sein.

Mein Kurzzeitgedächtnis, @Randberliner, hatte Alonso als Ziel der Rune-Eruption in Erinnerung. Im Prinzip ist das zwar Jacke
wie Hose, doch Robben ist nicht bei jeder fraglichen Situation dabei.

Richtig -Alonso wars, aber Robben hätte es auch verdient.

Da sollte man nicht vergessen, den Berliner Wohnungseigentümer M. Neuer mal zu belobigen, der öffentlich ein paar rüffelnde
Worte für Warsteiner zu formulieren wusste.